Hamburg. Abwehrspieler Lasse Sobiech hat sich in dieser Saison als überragender Innenverteidiger in der Zweiten Bundesliga etabliert

    Alexander Berthold

    Die Spieler feiern ihre erfolgreiche Saison in diesen Tagen auf Mallorca. Wie die Partyleistungen sind und wer sich als König der Feierlichkeiten erweist, darüber kann man nur spekulieren. Deutlich klarer kann man die fußballerischen Leistungen der Kiez­kicker bewerten.

    TORHÜTER

    Robin Himmelmann (34 Spiele, 0 Tore): In seiner ersten komplett gespielten Saison profilierte er sich als Toptorwart und empfahl sich für höhere Aufgaben. In der Strafraumbeherrschung kann er sich noch steigern.

    ABWEHR

    Marc Hornschuh (27 Spiele, 2 Tore): Kam im Sommer nach fünf Spielen und entwickelte sich sofort zur festen Größe als Rechtsverteidiger. Er könnte offensiv noch mehr Mut zeigen.

    Jan-Philipp Kalla (15 Spiele, ein Tor): Der Defensivallrounder wurde immer wieder von Verletzungen gestoppt und kam daher auf weniger Einsätze als erhofft. Wenn er fit war, zeigte er sich zuverlässig und kampfstark.

    Lasse Sobiech (32 Spiele, vier Tore): Die Zuverlässigkeit in Person und ein in der Liga herausragender Innenverteidiger mit Führungsqualität und Torgefährlichkeit. St. Paulis Klassenbester.

    Philipp Ziereis (30 Spiele, 0 Tore): Der Innenverteidiger entwickelte sich zu einem Topspieler der Liga mit hoher Zweikampfqualität. Er müsste bei Standards torgefährlicher werden.

    Sören Gonther (12 Spiele, 0 Tore): Der verletzungsgeplagte Kapitän hatte es gegen das Duo Sobiech/Ziereis schwer, seinen Stammplatz zurückzuerobern. Kam er zum Einsatz, zeigte er stabile Leistungen und hatte bisweilen Pech vor dem gegnerischen Tor.

    Yannick Deichmann (4 Spiele, 0 Tore): Der Kämpfertyp feierte sein Profidebüt in der Startelf im Spiel gegen Fürth, schaffte aber nicht den Durchbruch und verlässt den Verein.

    Davidson Eden (2 Spiele, 0 Tore): Erfüllt seine Aufgabe als erfahrener Spieler des U-23-Teams.

    Daniel Buballa (34 Spiele, 0 Tore): Sprint-Ass und Dauerläufer in Personalunion. Der Linksverteidiger verpasste kein Spiel, arbeitete an seiner Technik, sollte dies aber auch fortsetzen und offensiv zielstrebiger werden.

    Marcel Halstenberg (3 Spiele, 2 Tore): Vor seinem Wechsel nach Leipzig zeichnete sich der Linksverteidiger noch mit drei starken Spielen und zwei Treffern aus.

    Joel Keller (5 Spiele, 0 Tore): Der Kämpfertyp zeigte, dass er sich zu einem vollwertigen Zweitligaprofi entwickeln kann.

    MITTELFELD

    Marc Rzatkowski (28 Spiele, 7 Tore): Die Idee, ihn von der offensiven Außenbahn ins zentrale, defensive Mittelfeld zurückzuziehen, war eine glänzende. Der Wirbelwind spielte seine beste Saison, auch wenn er in der Endphase abbaute.

    Christopher Buchtmann (30 Spiele, 1 Tor): Bewies im letzten Saisonspiel mit seinem ersten Saisontor eine ungeahnte Qualität. Es ist ihm hoch anzurechnen, dass er sich auch auf ungewohnter Position auf der Außenbahn immer voll einbrachte.

    Bernd Nehrig (22 Spiele, 2 Tore): Ein Edeltechniker wird aus dem Routinier nicht mehr, seine Einsatzfreude tut dem Team jedoch gut.

    Enis Alushi (26 Spiele, 1 Tor): Dem Ballschlepper fehlte es zu häufig an körperlicher und geistiger Schnelligkeit. So gingen seine fußballerischen Fähigkeiten zu oft unter.

    Ryo Miyaichi (5 Spiele, 2 Tore): In der Endphase der Saison zeigte der Japaner, was für ein guter Fußballer er ist. Bleibt er gesund, wird der Publikumsliebling in der neuen Saison zum Schlüsselspieler.

    Waldemar Sobota (31 Spiele, 3 Tore): Sein Defensivverhalten hat er seit seinem Wechsel aus Belgien deutlich verbessert. Im Spiel nach vorn kommt vom Polen zu wenig.

    Sebastian Maier (27 Spiele, 3 Tore): In seinen drei Jahren am Millerntor konnte sich das Toptalent nicht unentbehrlich machen. Dem Neu-Hannoveraner mit der überragenden Schusstechnik fehlte es an mentaler Härte.

    Kyoungrok Choi (21 Spiele, 1 Tor): Spielerisch hat der Offensivallrounder durchaus Potenzial, in Sachen Spielintelligenz und Körperspiel muss er in der Vorbereitung zulegen.

    Jeremy Dudziak (21 Spiele, 1 Tor): Es war nicht die Saison des ehemaligen Dortmunders. Verletzungen sorgten dafür, dass der Techniker nie seinen Rhythmus fand.

    ANGRIFF

    Lennart Thy (30 Spiele, 8 Tore): Mit seinen vier Toren im Spiel gegen Düsseldorf trug er sich in die Geschichtsbücher ein. Darüber hinaus litt der lauf- und defensivstarke Mittelstürmer häufig an fehlenden Zuspielen.

    John Verhoek (16 Spiele, 2 Tore): Der Niederländer konnte auch im dritten Jahr am Millerntor nicht nachweisen, dass er ein Zweitligastürmer gehobener Klasse ist. In Heidenheim will er nun den Neustart wagen.

    Jean-Fabrice Picault (16 Spiele, 4 Tore): Der US-Amerikaner brauchte Zeit, um bei St. Pauli anzukommen. Seine unorthodoxe Spielweise verwirrt Gegner und Mitspieler. Aber dieses Unberechenbare tut St. Pauli gut.