Berlin. Die 21 Jahre alte Alexandra Wenk bricht den deutschen Rekord von Ute Geweniger. Für Olympia gibt ihr das auf jeden Fall Auftrieb.

Alexandra Wenk knackte im Vorlauf einen 35 Jahre alten Rekord, aber auch die drei besten deutschen WM-Schwimmer stiegen zufrieden aus dem Becken. Weltmeister Marco Koch und der WM-Dritte Paul Biedermann schwammen sich für ihre Paradestrecken ein. Für die international beste Leistung sorgte die WM-Vierte Franziska Hentke, die am Sonnabend in Berlin in 2:07,49 Minuten im Vorlauf die weltweit zehntbeste Zeit des Jahres erreichte.

Die strahlende Wenk konnte ihre Zeit von 2:11,41 Minuten über 200 Meter Lagen zunächst nicht fassen. „Ich dachte auf der Rückenstrecke, Ach Alex, schwimm nicht ganz so schnell, sonst kannst du bei Brust nicht mehr, aber dann hab ich auf der Bruststrecke nochmal alles gegeben“, schilderte die Münchnerin ihr eindrucksvolles Rennen. Die 21-Jährige blieb 0,32 Sekunden unter der Bestmarke von Ute Geweniger vom 4. Juli 1981. Es war der älteste nationale Frauen-Rekord.

Erstmals bei EM 2012 auf internationaler Bühne

Jahr für Jahr hat sich Wenk, die bei der EM 2012 als Küken in der siegreichen Lagen-Staffel erstmals auf einer international größeren Bühne stand, weiterentwickelt. Bei der WM 2015 in Kasan ließ sie im Schatten von Koch, Biedermann und Hentke als Siebte und mit einem deutschen Rekord aufhorchen. Sie stand als erste deutsche Schmetterlingsschwimmerin nach Franziska van Almsick im Jahr 1994 in einem WM-Finale über 100 Meter.

Am Sonnabend in Berlin blieben Wenk, Hentke und Koch über 100 Meter Brust (1:00,49 Minuten) wie elf weitere Schwimmer auf dem Weg zur Olympia-Qualifikation unter der geforderten Vorlauf-Zeit. Biedermann schlug über 100 Meter Freistil als Achter in 49,72 Sekunden an, blieb aber auf der Nebenstrecke wie erwartet über der Zeit für ein Rio-Ticket.

Bierdermann muss „erstmal reinkommen“

Für ein Highlight sorgte die Magdeburgerin Hentke. „Es war so geplant, dass ich so 98 Prozent schwimme“, sagte die 26-Jährige. „Ich wäre gerne noch einen Ticken schneller gewesen, aber das war okay. Ich möchte schon im Finale versuchen, an meine Bestzeit ranzuschwimmen.“ Das wäre ihr deutscher Rekord von 2:05,26 Minuten.

Auch Koch will seine Bestzeit (1:00,02) unterbieten. „Gerade das lockere Gleiten geht echt gut. Ich denke die 200 werden im Vergleich deutlich besser“, sagte der Weltmeister. Er musste sich dem in den USA studierenden Fabian Schwingenschlögl (1:00,15) geschlagen geben.

Biedermann gab sich locker. „Mein erster Start läuft eigentlich immer nicht so gut, das hat sich auch hier bestätigt“, sagte der Weltrekordler. „Das war jetzt erstmal ein reinkommen, das war okay.“