Hamburg. In der ersten Qualifikation zum Deutschen Springderby ist mit Hilmar Meyer ein Deutscher vorn

    Dass Bernd Zierold am Donnerstagabend ohne Kreislaufprobleme auf dem Podium sitzen konnte, war nicht selbstverständlich. Schließlich hatte der Vertriebsleiter von Mercedes-Benz, Hauptsponsor der wichtigsten Springprüfung des ersten offiziellen Derbytags, zur Ehrenrunde im als Sonderpreis ausgelobten C-Klasse-Coupé neben Bertram Allen Platz nehmen müssen. Wer gesehen hatte, wie der 20 Jahre junge Ire mit seiner Schimmelstute Molly Malone über den Parcours geflogen war, der musste Schlimmes befürchten. „Aber im Vergleich zum Rennen ist er schüchtern gefahren“, sagte Zierold erleichtert.

    Im Stechen, das aus dem 47er-Feld die 13 fehlerlosen Reiter erreichten, hatte Allen in 39,38 Sekunden die schnellste Runde hingelegt und damit den Brasilianer Rodrigo Pessoa mit Cadjanine Z (39,46) und Christian Ahlmann aus Marl mit Epleaser (39,63) auf die Plätze verwiesen. „Ich wusste, dass ich alles riskieren musste, um hier zu gewinnen“, sagte Allen. Weil er in Hünxe am Niederrhein lebt, muss der Mercedes – bereits der zweite, den Allen in seiner noch jungen Karriere gewann – nicht auf Rechtssteuer umgerüstet werden. Dass er als Autofahrer weniger Gas gab, sei dem Untergrund geschuldet gewesen. „Es war schon auf dem Pferd etwas rutschig, da wollte ich mit dem Auto nicht an die Grenze gehen.“

    Ganz knapp, mit 19 Hundertstelsekunden nämlich, an der Zeitgrenze gescheitert war Hamburgs beste Springreiterin. Janne Friederike Meyer war allerdings trotz des einen Fehlerpunkts im Umlauf durchaus zufrieden mit dem Auftritt ihres neunjährigen Wallachs Chuck, der erstmals vor so großem Publikum – fast 20.000 Fans – gegangen war. „Natürlich ärgert man sich ein wenig, wenn man das Stechen so knapp verpasst, aber es war eine tolle Leistung von Chuck“, sagte die 35-Jährige.

    Das traf auch auf Salto de Fee zu, der mit Hilmar Meyer aus Morsum die erste Qualifikation zum Deutschen Derby (So., 14.25 Uhr) gewann, beim Höhepunkt allerdings geschont werden soll. „Im Derby setze ich auf die Erfahrung von Continuo“, sagte Meyer, der vor Mario Stevens (Molbergen) mit El Bandiata und dem Italiener Emanuele Gaudiano mit Kentucky siegte. Teil zwei der Qualifikation steht an diesem Freitag (14 Uhr) an.