Hamburg. Der Etat des Weltklasseturniers im Juni am Rothenbaum steigt jetzt auf 2,5 Millionen Euro

    Solche Geschenke erhält selbst Frank Mackerodt eher selten zum Geburtstag. Am Dienstagmittag war die Freunde des nun 53-Jährigen dann umso größer, als die Verträge für das Beachvolleyballturnier am Rothenbaum unterzeichnet wurden. Jetzt wird vom 6. bis 12. Juni im dortigen Tennisstadion nicht mehr nur zu einem hochklassigen Grand-Slam-, sondern zu einem Major-Turnier aufgeschlagen. Das ändert zwar nichts am üppigen Preisgeld von insgesamt 800.000 US-Dollar für Frauen und Männer, für das Drumherum stehen aber weit mehr Mittel zur Verfügung. Der Etat erhöht sich von zwei auf 2,5 Millionen Euro.

    Noch im vergangenen Jahr waren die Verhandlungen mit Hannes Jager­hofer, dem Chef der Beach Majors Company, im letzten Moment gescheitert. Veranstalter Mackerodt ging danach selbst ins wirtschaftliche Risiko, erhielt vom Volleyball-Weltverband FIVB den Zuschlag für ein Grand-Slam-Turnier. Die Stadt Hamburg, damals im Olympia-Bewerbungsmodus, garantierte eine Ausfallbürgschaft von einer Million Euro. Die muss jetzt nicht mehr in voller Höhe in Anspruch genommen werden. Und die Chancen, dass das Turnier auch künftig in Hamburg ausgetragen werden kann, steigen damit erheblich. Hinter Jager­hofer, 54, aus Klagenfurt steht der österreichische Getränkekonzern Red Bull.

    Alles hängt vom Erfolg der Premiere ab. „Wir glauben, dass die Sportart soweit ist, bis zu 7000 Menschen ins Stadion zu locken“, hofft Mackerodt. Dafür müsse trotz freien Eintritts einiges getan werden. Große Plakatstrecken in der Stadt und der U-Bahn sind geplant. Jedes Spiel auf den fünf Courts am Rothenbaum wird im Live­stream abrufbar sein, vom Halbfinale an soll Sport1 die Spiele im Free-TV übertragen, auf dem Centre-Court kommt erstmals bei strittigen Entscheidungen das Hawk-Eye zum Einsatz.

    Hohen sportlichen Wert hat das Turnier ohnehin. In Hamburg können die Teams das letzte Mal Weltranglistenpunkte für Olympia im August in Rio sammeln. Deshalb gehen am Rothenbaum die besten Beachvolleyballer der Welt fast ausnahmslos ans Netz. Laura Ludwig/Kira Walkenhorst (HSV) müssen sich als Weltranglistendritte nicht mehr groß um die Qualifikation für Rio sorgen, Markus Böckermann/ Lars Flüggen (Club an der Alster) schon. Als 17. belegen sie momentan den letzten Qualifikationsplatz. In Hamburg könnte für sie das Olympiaticket auf dem Spiel stehen.