Hamburg. Die Segel-Bundesliga startet mit neuen Ideen und einem bewährten Hamburger Team

    Dass der Norddeutsche Regatta-Verein bisweilen als „FC Bayern des Segelns“ bezeichnet wird, ist natürlich ein gewagter Vergleich. Ja, es gibt Parallelen: Die Hamburger sind auch Rekordmeister, wofür allerdings schon zwei Titel reichen. Und was die Tiefe und die Qualität ihres Kaders angeht, macht ihnen in der Bundesliga auch keiner etwas vor. Vier verschiedene Skipper wird der NRV bei den ersten vier Saisonregatten einsetzen. Den Anfang macht am Freitag auf dem Starnberger See der frühere Olympiasegler Tobias Schadewaldt (Sonnabend/Sonntag ab 13 Uhr auf segelbundesliga.de).

    „Wir wollen die Bundesliga auf breite Schultern stellen“, sagt Teammanager Klaus Lahme, „das eröffnet unseren jungen Seglern eine Perspektive und stellt sicher, dass die Trainingsbeteiligung hoch ist.“ Nach Platz drei im Vorjahr hat der NRV die Vorbereitung auf die vierte Saison noch einmal intensiviert: An vier Wochenenden wurde auf der Alster trainiert, teils mit anderen Bundesligateams. Hinzu kam eine clubinterne Ausscheidungsregatta in Glücksburg um die Startplätze für die Champions-League-Qualifikation in St. Petersburg Ende August.

    Mehr geht kaum. „Bundesligasegler sind ja keine Profis“, sagt Lahme. 40.000 Euro beträgt das NRV-Budget für die Saison. Getragen wird es von den Supporters, einem kleinen Kreis von Mitgliedern. Sechs Regatten stehen auf dem Erstligakalender, eine weniger als im Vorjahr. „Das entsprach dem Willen der Clubs“, sagt Bundesliga-Initiator Oliver Schwall von der Hamburger Agentur Konzeptwerft. Das Saisonfinale richtet Ende Oktober wieder der NRV selbst auf der Außenalster aus. Auch Berlin hatte sich beworben. Schwall: „Aber Hamburg war als Standort in Kombination mit der Hanseboot einfach unschlagbar.“

    Sportlich muss der NRV allerdings allein Hamburgs Fahne in den Wind halten. Der Hamburger SC und der Blankeneser SC hatten bei der Relegationsregatta am Mittwoch als Vierter und Fünfter den Wiederaufstieg knapp verpasst und treten erneut in der Zweiten Bundesliga an. Dort sind aus Hamburg auch der Mühlenberger SC sowie die Entdecker- und Seefahrer-Fördervereinigung vertreten.

    Insgesamt hatten sich 60 Vereine um sechs freie Zweitligaplätze beworben. „Das zeigt, wie gut dieses Format mit kurzen Rennen und einfachen Regeln ankommt“, sagt Schwall. Neu eingeführt wurde eine Finalrunde der je besten sechs Teams, die doppelt gewertet wird. Eine Sache haben sich die Segler zudem noch bei den Fußballern abgeschaut: eine Gelbe Karte als Verwarnung, wenn bestimmte Regeln verletzt werden.