München.

Mitten im Münchner Meistertrubel verlor Michael Wolf kurz die Orientierung. „Bin ich jetzt der Letzte?“, fragte der Rekordtorschütze der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), als er sichtlich gezeichnet nach sechsstündiger, feuchtfröhlicher Nachtfahrt aus dem Bus der Red Bulls kletterte. Am Abend zuvor war Wolf der Erste gewesen, der den Meisterpokal in die Hand nehmen durfte. Im goldenen Konfettiregen auf Wolfsburger Eis war der Münchner Kapitän am Freitag endlich am Ziel seiner Träume. „Ich bin einfach nur froh, dass ich das Ding gewonnen habe“, sagte der 35-Jährige nach dem 5:3-Triumph im vierten Play-off-Finale gegen die Grizzlys: „Es ist eine Riesenlast, die von einem abfällt.“

Im letzten Finale war Wolf auch noch sein erstes Endspieltor gelungen, das 278. seiner Laufbahn in der DEL. Dass er erst vor zwei Jahren die Iserlohn Roosters verließ, um zu einem Titelkandidaten zu wechseln, bereut er nicht: „Besser spät als nie.“ Dass München mit den Millionen des österreichischen Milliardärs Dietrich Mateschitz die richtige Wahl war, bewies der Vorrundenerste eindrucksvoll in den Play-offs. Nur zwei Niederlagen im Viertel- und Halbfinale gegen Straubing und Köln, dann der beeindruckende „Sweep“ im Finale – mit Meistermacher Don Jackson an der Bande, der schon mit den Eisbären Berlin fünf Titel gewonnen hatte, war der Ligakrösus nicht zu stoppen.

Die Münchner werden nun in der kommenden Saison auch an der Champions League teilnehmen. Außerdem sind aus der DEL Wolfsburg, Mannheim, Berlin, Ingolstadt und Krefeld im 48 Teams umfassenden Starterfeld dabei.