Der bedeutende Fußball-Philosoph Otto Rehhagel hat es mit seinem Diktum in die Liste der ewigen Sportweisheiten geschafft: „Es gibt keine alten oder jungen Spieler, nur gute und schlechte.“

Was heißt das wohl auf Italienisch?

Wahrscheinlich kommen die Wörter Totti und Miro darin vor. Jedenfalls in Rom. Dort flochten die Dichter in den Redaktionsstuben nun dem 39 Jahre alten Francesco Totti neue verbale Kränze. „Du bist ein Mythos“; verkündeten sie, nachdem der Stürmer des AS Rom nach seiner Einwechslung in der 86. Minute noch zwei Treffer zum 3:2-Sieg gegen den FC Turin beigetragen hatte. Ewiger Ruhm in der Ewigen Stadt, wo Alter ja ohnehin relativ ist.

Das erfährt gerade auch Miroslav Klose. Der ist 37 Jahre alt und der beliebteste Deutsche am Tiber seit Papst Benedikt XVI. Der blieb auch nach dem Ende seiner aktiven Karriere in Rom, bei Klose ist das noch unklar. Sein Vertrag bei Lazio läuft mit Saisonende aus. Noch hat er nicht über seine Zukunft entschieden, die Laziali aber wollen ihn halten. Sie haben deshalb einen Aufruf im Internet gestartet, dem modernen Gegenstück eines antiken Forums. „Miro, bleib weiter bei uns“, heißt es dort, in kürzester Zeit hatten über 1200 Unterstützer unterschrieben. Volkes Stimme: „So ein Mann ist eine Bereicherung für jeden wirklichen Fan und jede Mannschaft.“

Damit auch weiterhin ganz in der Tradition des großen Foren-Redners Cicero der Schreckensruf durch Italiens Stadien schalle: „Klose ante portas!“ – „Klose vor den Toren!“