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Grindel und Löw besuchten Merkel

Der neue Präsident Reinhard Grindel, Bundestrainer Joachim Löw und weitere hochrangige Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sind bereits am Mittwoch im Bundeskanzleramt von Angela Merkel empfangen worden. Grindel, DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius, die ersten Vizepräsidenten Rainer Koch und Reinhard Rauball überreichten der Kanzlerin und Bundesinnenminister Thomas de Maizière je ein signiertes Trikot der Weltmeister-Auswahl.

Beim "angeregten Gedankenaustausch" hätten Löw, Teammanager Oliver Bierhoff, Torwarttrainer Andreas Köpke sowie die beiden Assistenztrainer Thomas Schneider und Marcus Sorg die Planungen für die EM in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) erläutert, teilte der DFB mit.

Im Berliner Olympiastadion verfolgte die DFB-Delegation anschließend das 3:0 von Borussia Dortmund bei Hertha BSC im Pokal-Halbfinale.

"Mythos" Totti lässt AS Rom jubeln

In nur drei Minuten brachte Francesco Totti das Römer Olympiastadion zum Kochen. Die Fans ließen nach seinem Doppelpack ihren Freudentränen freien Lauf, seine Teamkollegen wollten den Fußball-Profi gar nicht mehr loslassen. Nach seiner Einwechslung in der 86. Minute machte Totti mit den beiden Treffern aus dem 1:2 gegen den FC Turin noch einen 3:2-Sieg. „Totti, du bist ein Mythos. Ein weiteres unglaubliches Kapitel“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“.

Sogar Trainer Luciano Spalletti, der den Routinier diese Saison kaum einsetzt, gab zu: „Wenn eine Mannschaft in Schwierigkeiten ist, gibt es keinen besseren Spieler als Totti. Mit ihm auf dem Platz bekommen nicht nur die Spieler einen Schub, sondern das ganze Stadion.“ Auch Präsident James Pallotta lobte: „Ich bin stolz auf Totti.“ Und der „Corriere dello Sport“ meinte: „Totti Show. Das Märchen geht weiter.“

Seit Wochen schwelt bei dem Serie-A-Dritten der Streit über die Zukunft der 39 Jahre alten Club-Ikone. Während Spalletti lieber auf jüngere Spieler setzen will, fordert Totti nach mehr als 25 Jahren beim AS Rom mehr Respekt. Seine zwei Treffer gegen Turin wollte der Weltmeister nicht groß kommentieren - es sei ein „schönes Gefühl“ erklärte er. Doch der „Corriere dello Sport“ forderte bereits: „Totti besiegt Spalletti. Jetzt muss sein Vertrag verlängert werden!“

Klose-Petition: Ungewöhliche Aktion von Lazio-Fans

Fans des italienischen Fußball-Erstligisten Lazio Rom wollen dem deutschen Weltmeister Mirsolav Klose den Verbleib mit einer ungewöhnlichen Aktion schmackhaft machen. Auf der Petitionsplattform change.org starteten die Tifosi eine Unterschriftensammlung, um den 37-Jährigen und das Management zur Verlängerung des auslaufenden Vertrages zu bewegen.

"Miro, bitte bleib!", heißt es auf der Plattform. In den ersten beiden Tagen unterschrieben mehr als 1000 Unterstützer.

Randale in Kopenhagen

Schwere Ausschreitungen haben das Kopenhagener Derby im dänischen Fußball-Pokal zwischen Bröndby IF und dem FC Kopenhagen (0:1) am Mittwoch überschattet. Im Anschluss an das Halbfinal-Rückspiel gingen die verfeindeten Fangruppen außerhalb des Bröndby-Stadions aufeinander los. Das bestätigte die Kopenhagener Polizei. Dabei wurden fünf Polizisten verletzt.

Die Einsatzkräfte setzten Schlagstöcke und Tränengas ein, um die beiden Lager zu trennen. Dabei erlitten etliche Anhänger Augenreizungen. Bereits nach dem Hinspiel, das 1:1 ausgegangen war, war es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Dabei geriet sogar ein Spieler des FCK handgreiflich mit mitgereisten Fan-Ordnern von Bröndby IF aneinander.

Im Pokalendspiel trifft der FC Kopenhagen auf den Siegers des Duells Aarhus GF gegen Aalborg BK (Hinspiel 2:0).

Eurosport an Bundesliga interessiert

Der TV-Sender Eurosport hat Interesse an den Übertragungsrechten der Fußball-Bundesliga signalisiert. „Das ist unsere wichtigste Sache in diesem Jahr“, sagte Eurosport-Chef Peter Hutton in einem Interview des „Handelsblatts“ (Donnerstag). Die Bundesliga beherrsche in Deutschland alles. „Ich bin sehr an dem Verfahren interessiert - und zwar gleich fünfmal“, sagte Hutton.

Es gehe um internationale Rechte, Pay-TV-Angebote, das Free-TV, eine Internet-Plattform und eine Highlight-Verwertung. Er schließe nichts aus und analysiere alles ganz genau. Eurosport müsse flexibel sein, „auch wenn das unser Business-Plan nicht vorsieht“, sagte Hutton.

Zuletzt hatte das Bundeskartellamt der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Erlaubnis für das geplante Vermarktungsmodell gegeben. Künftig darf ein TV-Sender nicht mehr alle Live-Spiele der Bundesliga exklusiv kaufen. Bisher werden sämtliche Partien der Bundesliga und 2. Liga live vom Pay-TV-Sender Sky gezeigt.

Wer nur einen Käufer zulasse, zerstöre seinen Markt, sagte Hutton dazu. „Es darf nicht einfach nur darum gehen, wer das meiste zahlt. Es geht auch darum, die Kronjuwelen des Sports gut zu behandeln.“

Podolski siegt mit blutiger Nase

Lukas Podolski und seinem Club Galatasaray winkt ein brisantes Pokalfinale gegen den Stadtnachbarn Fenerbahce. Im Halbfinal-Hinspiel bei Caykur Rizespor glänzte der Fußball-Weltmeister mit einer Vorlage und einem Tor - letzteres sogar mit blutiger Nase. Nach zuletzt sieben sieglosen Spielen in Serie gewann Galatasaray am Mittwochabend in Rize 3:1.

„Ein wichtiger Sieg - mit blutiger Nase“, schrieb Podolski bei Twitter unter ein Foto, das ihn mit der Verletzung zeigt, die er sich bei einem Flugkopfball in der Schlussphase zugezogen hatte. Podolski bereitete das 2:0 durch Yasin Öztekin (61.) vor, bevor er mit einem platzierten Schuss zum 3:1 (90.+5) den Schlusspunkt setzte.

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Dass die Gelb-Roten kurz vor dem Finale stehen, hat große Bedeutung für den Verein. Da der Titel mit der Qualifikation für die Europa League gleichbedeutend wäre, könnte Galatasaray die von der UEFA wegen finanzieller Unzulänglichkeiten ausgesprochene Europapokalsperre schon im nächsten Jahr absitzen. In der Liga steht der Vorjahresmeister derzeit nur auf dem 8. Tabellenplatz.

Zudem hätten Podolski und Co. die Chance, mit einem Sieg gegen den Erzrivalen Fenerbahce die nach dem schlechten Saisonverlauf unzufriedenen Anhänger zu besänftigen.

Blatter äußert sich zu „Fan“ Merkel

Die Jubel-Auftritte von Angela Merkel auf der Tribüne bei Spielen der deutschen Fußball-Nationalelf sind auch dem früheren Fifa-Präsidenten Joseph Blatter im Gedächtnis geblieben. Der für sechs Jahre gesperrte Ex-Chef des Weltverbandes kürte die Bundeskanzlerin als „größten Fan unter den Politschwergewichten“.

„Sie ist während der Spiele kaum zu halten und setzt das von Bundestrainer Joachim Löw geforderte Zweikampfverhalten auf der VIP-Tribüne perfekt um“, sagt Blatter in dem Buch „Sepp Blatter Mission & Passion Fussball“ von Thomas Renggli, das am Donnerstag in Zürich präsentiert werden sollte.

„Wäre Frau Merkel eine Spielerin, ich würde sie im zentralen Mittelfeld einsetzen. Dort kämen ihre Leidenschaft und ihr Durchsetzungsvermögen am besten zur Geltung“, sagt der Schweizer. „Es ist auch schon vorgekommen, dass sie während der Spiele aus Nervosität meinen Arm packte.“

In Blatters Top Ten des „Fußballsachverstands der Staats- und Kirchenchefs“ reicht es für Merkel aber nur zu Platz acht. Vorne liegen für den 80-Jährigen Chinas Präsident Xi Jinping vor dem gestorbenen südafrikanischen Volkshelden Nelson Mandela und Papst Franziskus.

Blatter ist ebenso wie Michel Platini, Chef der Europäischen Fußball-Union, wegen Verstößen gegen das FIFA-Ethikreglement gesperrt worden. Hintergrund ist eine dubiose Zahlung Blatters von zwei Millionen Franken an Platini aus dem Jahr 2011.

Keine Rückendeckung für Breitenreiter

André Breitenreiter kann sich im Kampf um seinen Trainer-Posten beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 offenbar nicht allzu viel Hoffnung auf Unterstützung durch seine Spieler machen. Kapitän Benedikt Höwedes ließ in einem Interview mit dem Fachmagazin kicker die Möglichkeit zur öffentlichen Rückendeckung für den angezählten Coach ungenutzt.

„Sowohl ich als auch die Mannschaft werden zu diesem Thema nichts sagen“, antwortete der Weltmeister auf die Frage nach seiner Haltung zu Spekulationen über Breitenreiters geplante Ablösung durch Markus Weinzierl vom Liga-Rivalen FC Augsburg. Der 28-Jährige begründete seinen Verzicht auf ein Bekenntnis zu Breitenreiter mit der Situation der Profis als Angestellte des Klubs: „Das ist ein Thema, bei dem wir uns nicht einmischen sollten und bei dem wir uns nur selbst die Finger verbrennen können. Zudem haben wir solche Dinge nicht mit zu entscheiden.“

Breitenreiter hat auf Schalke aufgrund des drohenden Aus im Rennen um einen Europacup-Platz seit mehreren Wochen einen schweren Stand. Zuletzt waren Diskussionen über angebliche Pläne der Schalker Vereinsführung für eine vorzeitige Trennung von dem Coach und Weinzierls Verpflichtung aufgekommen.

Neymar verpasst Copa für Olympia

Fußball-Superstar Neymar wird bei den Olympischen Sommerspielen für Gastgeber Brasilien auflaufen. Der 24-Jährige nimmt somit nicht mit dem Rekordweltmeister an der Copa America (3. bis 26. Juni) in den USA teil, die zum 100-jährigen Jubiläum des südamerikanischen Verbandes CONMEBOL erstmals außerhalb von Südamerika ausgetragenen wird. Das gab sein Verein FC Barcelona am Mittwoch bekannt.

„Der FC Barcelona dankt dem brasilianischen Verband und seinem Präsidenten Marco Polo del Nero, die der Bitte nachgekommen sind, dass Neymar nur an den Olympischen Spielen teilnimmt“, teilte Barca mit.

Bei Olympischen Spielen schickt jedes Teilnehmer-Land eine U23-Auswahl ins Rennen, die mit drei älteren Akteuren verstärkt werden kann. Brasilien hat bei Olympischen Spielen noch nie Gold im Fußball gewonnen.