Braunschweig. Braunschweigs Trainer Lieberknecht hat dem Hamburger Schiedsrichter unter anderem vorgeworfen, er freue sich für den FC St. Pauli.

Eintracht Braunschweig hat am Montagabend in letzter Sekunde noch das 2:2 zum bitteren Unentschieden gegen den SC Freiburg kassiert. Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht holte nach der Partie zum verbalen Rundumschlag gegen den Hamburger Schiedsrichter Patrick Ittrich aus. „Wo waren die Momente, die drei Minuten Nachspielzeit rechtfertigen? Wo waren die?“, schimpfte der 42-Jährige am Montagabend bei Sky und Sport1.

Die Freiburger hatten in der vierten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich erzielt. Lieberknecht war dementsprechend angefressen. „Wir sind frustriert, das ist für uns bitter“, sagte Lieberknecht, der im Eifer des Gefechts den Unparteiischen für zwei angebliche Fehlentscheidungen kritisiert hatte. „Wir haben in dieser Saison noch keinen Elfmeter bekommen. Da ist uns so viel abhandengekommen. Ich will gar nicht nachkarten, aber das ist eine Katastrophe!“, sagte Lieberknecht.

Die Wutrede ging weiter: „Und dann sitzt er nächste Woche wieder neben mir in St. Pauli auf der Tribüne“, sagte der Trainer über den in Hamburg geborenen Referee: „Und dann freut er sich wieder für den FC St. Pauli.“

Lieberknecht will Völkerball spielen

Ausgerechnet Christian Streich musste den Wüterich beruhigen. Der Freiburger Trainer, oft selbst ein Rumpelstilzchen am Spielfeldrand, nahm Torsten Lieberknecht nach dem Aufsehen erregenden Interview in den Arm und redete auf ihn ein.

Im Gespräch mit dem Unparteiischen analysierte der Coach der Niedersachsen nach seinem Wutausbruch vor den TV-Kameras die Szene, für die er einen Handelfmeter für sein Team eingefordert hatte, offenbar aber in aller Ruhe. „Lieberknecht war bei mir in der Kabine. Wir haben das Thema geklärt“, sagte Ittrich bei Sky.

Die Aktion, bei der Freiburgs Marc-Oliver Kempf den Ball versehentlich mit dem Oberarm touchierte, ließ der Referee zu Recht unbestraft. Und auch Lieberknecht sah das so: „Kein Elfmeter“, sagte er.

Und von sky-Moderatorin Esther Sedlaczek verabschiedete sich Lieberknecht mit dem Satz: „Ich gehe jetzt Völkerball spielen.“ Sedlaczek, die am Sonnabend bei Pro Sieben die „Völkerball-Meisterschaft“ moderiert hatte, konterte trocken: „Ich kann Ihnen ein paar Tipps geben.“