Hamburg.

An diesem Dienstag bittet Kurt Krägel seine Kollegen zum Sicherheitsgipfel. Drei Tage vor dem Nordderby gegen Werder Bremen muss der Stadionchef des HSV das Sicherheitskonzept ausarbeiten. Ein Risikospiel, das Krägel schon häufiger erlebt hat – ein Freitagabendspiel zwischen Hamburg und Bremen allerdings erst selten. Weil US-Präsident Barack Obama am Sonntag in Hannover zu Besuch ist, hatte die DFL das Spiel der Rivalen auf den Freitag gelegt. „Aus der Historie heraus wissen wir, was zu tun ist“, sagte Krägel am Montag. Im Volkspark gab es zuletzt 2008 Abendspiele zwischen dem HSV und Bremen. Damals gewann Werder sowohl das Halbfinale im DFB-Pokal als auch im Uefa-Cup.

Dass es sich bei der Ansetzung um einen unglücklichen Termin handelt, ist vor allem der Bundespolizei bewusst. Insbesondere die Anreise zum Volksparkstadion fällt mitten in den Berufsverkehr. Aus diesem Grund haben die Beamten am Montag ein Alkoholverbot in den Regionalzügen zwischen Bremen und Hamburg sowie an allen auf der Strecke liegenden Bahnhöfen verhängt. Auch Pyrotechnik darf nicht mitgeführt werden. Die Bundesspolizei kündigte an, das Verbot konsequent zu überwachen und bei Missachtungen Bußgelder in einer Höhe von 250 Euro zu erheben.

Stadionchef Krägel sieht dem Nordderby dagegen gelassen entgegen. Seit dem Terroranschlag von Paris im November gelten ohnehin erhöhte Sicherheitskontrollen. Stadionbesucher sollten auch am Freitag frühzeitig anreisen. Ob es darüber hinaus zu besonderen Maßnahmen kommt, entscheidet sich an diesem Dienstag.