Madrid. Der portugiesische Superstar schoss alle drei Tore beim 3:0-Sieg von Real Madrid gegen die Niedersachsen

Superstar Cristiano Ronaldo hat den Halbfinal-Traum des VfL Wolfsburg zerstört und die Sensation in der Champions League quasi im Alleingang verhindert. Der dreimalige Weltfußballer erzielte bei Real Madrids 3:0 (2:0)-Sieg im Viertelfinal-Rückspiel alle Tore und schoss den Bundesligisten mit einer Gala-Vorstellung aus der Königsklasse. Wolfsburg reichte der 2:0-Überraschungssieg aus dem Hinspiel nicht für den ersten Halbfinal-Einzug der Klubgeschichte.

Ausnahmekönner Ronaldo erzielte vor 76.684 Zuschauern die Treffer mit einem Doppelpack innerhalb von 86 Sekunden sowie einem direkt verwandelten Freistoß (16., 17., 77.). Für den Portugiesen waren es in seinem 125. Spiel in der Königsklasse die Tore Nummer 14, 15 und 16 in dieser Champions-League-Saison.

„Das ist natürlich ganz bitter, wir haben nach dem schnellen 0:2 eigentlich ganz gut reagiert“, meinte VfL-Kapitän und Torwart Diego Benaglio. „Wenn man die Erleichterung der Real-Spieler sieht, kann man sagen, wir waren doch kurz davor, die Sensation zu schaffen.“

So aber haben die Wolfsburger haben die theoretische Chance verpasst, sich mit einem Titelgewinn auch in der kommenden Saison für die Champions League zu qualifizieren. In der Bundesliga ist dieses Ziel nach schwachen Leistungen so gut wie unerreichbar.

Das Madrider Starensemble hat dank der erfolgreichen Aufholjagd zum sechsten Mal in Folge das Halbfinale in der Königsklasse erreicht. Ein Aus gegen den international unbedeutenden VfL wäre für den zehnmaligen Titelträger eine Riesenblamage gewesen und hätte für Trainer Zinédine Zidane womöglich das Aus am Saisonende bedeutet.

Der VfL trat mit der Startelf an, die vor einer Woche in Wolfsburg den großen Favoriten düpiert hatte. Auch Abwehrchef Naldo, der das Abschlusstraining am Montag nach einer halben Stunde abgebrochen hatte, konnte von Beginn an auflaufen.

Auf Naldo und seine Teamkollegen kam von Beginn an reichlich Arbeit zu. Wie erwartet drängte der große Favorit sofort auf das erste Tor. Das Team um Weltmeister Toni Kroos schnürte die Wolfsburger in deren Hälfte förmlich ein. Glück hatte der VfL bereits in der sechsten Minute, als ein Kopfball von Real-Kapitän Sergio Ramos auf der Latte landete.

Besser machte es Ronaldo. Der Portugiese schob zuerst den Ball nach Vorarbeit von Daniel Carvajal ins Wolfsburger Tor, dann köpfte er nach einer Kroos-Ecke das 2:0. „In den ersten 20 Minuten war das Real Madrid vom Besten“, gab Benaglio zu, „sie haben so viel Druck entfacht, wir konnten uns kaum befreien. Das war eine sehr starke Phase.“

Danach nahm der zehnmalige Titelträger Real aber deutlich Tempo aus dem Spiel, um den Wolfsburgern keine Konter zu ermöglichen. Die Gäste blieben im Spiel nach vorne aber wenig entschlossen und wirkten eingeschüchtert von der aufgeheizten Atmosphäre im Estadio Bernabeu. Den ersten Torschuss gab das Hecking-Team erst in der 27. Minute (Luiz Gustavo) ab. Zu allem Überfluss musste der im Hinspiel so starke Julian Draxler nach einer halben Stunde verletzungsbedingt für Max Kruse ausgewechselt werden. In der 38. Minute hatten die mitgereisten VfL-Fans jedoch bereits den Jubelschrei auf den Lippen, doch der Brasilianer Bruno Henrique vertändelte die Riesenchance aus fünf Metern kläglich.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Real wieder die Schlagzahl und kam vor allem über die Flügel immer wieder zu gefährlichen Tormöglichkeiten. Glück hatte der VfL, als Benaglio nach einem verunglückten Klärungsversuch von Josuha Guilavogui ein Eigentor verhinderte (60.). Sechs Minuten später köpfte Reals Kapitän Sergio Ramos nach einer Ecke an den Innenpfosten – Benaglio kratzte den Ball mit einem starken Reflex von der Linie.

Der VfL musste anschließend den nächsten Rückschlag verkraften, für den angeschlagenen Henrique kam Daniel Caligiuri ins Spiel (73.). Kurz darauf sorgte Ronaldo, der den Anhängern der Königlichen eine „magische Nacht“ versprochen hatte, per Freistoß für die Entscheidung. Wolfsburg musste in der Schlussviertelstunde das entscheidende Auswärtstor zu erzielen, blieb aber viel zu harmlos.