Hamburg. Der Co-Trainer hat positive Erinnerungen an seine Zeit beim kommenden Gegner SC Freiburg

Ein Spiel wie jedes andere ist die anstehende Zweitligapartie des FC St. Pauli am Sonntag (13.30 Uhr) beim SC Freiburg für Abder Ramdane ganz sicher nicht. Der 42 Jahre alte Co-Trainer des Kiezclubs hat schließlich vier Jahre lang, von 1999 bis 2003, bei den Breisgauern gespielt, ehe er sich die Kniescheibe brach und schließlich 2005 seine aktive Karriere beenden musste. „In Freiburg bin ich nicht nur zu einem besseren Fußballer, sondern auch zu einem besseren Menschen geworden“, sagt Ramdane heute.

Schon immer, so berichtet der frühere Offensivakteur, habe man in Freiburg nicht nur auf die fußballerischen Fähigkeiten der jungen Spieler, sondern auch auf deren Mentalität sehr viel Wert gelegt. „Teure Klamotten, teure Uhren und teure Autos waren nicht erlaubt“, erzählt Ramdane. „Natürlich wollen sie auch dort so erfolgreich wie möglich sein, aber immer mit Bescheidenheit. Es wird dort, ähnlich wie hier beim FC St. Pauli, auch sehr darauf geachtet, dass man respektvoll miteinander umgeht.“

In der Saison 2000/2001 erreichte Ramdane mit den Freiburgern den sechsten Platz in der Bundesliga, was den Einzug in den Uefa-Pokal bedeutete. „Wir hatten damals eine sehr spielstarke Mannschaft. Alexander Iashvili, Soumaila Coulibaly, Andreas Zeyer, Levan Kobiashvili und auch Sebastian Kehl gehörten dazu. Und Richard Golz stand im Tor“, erinnert sich Ramdane, der insgesamt 91 Ligaspiele für Freiburg bestritt und dabei zehn Treffer erzielte. Vier Matches im Uefa-Cup kamen 2001 noch dazu. „Das Geld aus dem Europacup wurde komplett in das Nachwuchszentrum investiert“, berichtet Ramdane.

Nach seinem 3:2-Auswärtssieg am Montagabend in Fürth wird der SC Freiburg am Sonntag als Tabellenführer den FC St. Pauli empfangen. „Wir werden dennoch alles daransetzen, von dort drei Punkte mitzunehmen“, sagt Ramdane trotzig. Schließlich war den Hamburgern ja auch im Hinspiel ein unerwarteter 1:0-Sieg gelungen. In den Aufstiegskampf dürfte St. Pauli aber selbst bei einem Erfolg nicht mehr ernsthaft eingreifen können. Auch deshalb sagt Abder Ramdane ohne Gewissensbisse: „Natürlich gönne ich dem SC Freiburg den Wiederaufstieg.“