Köln. Die deutschen Handball-Europameister haben Dänemark unerwartet klar besiegt. Der nächste Test ist am Sonntag gegen Österreich.

Die deutschen Handballer sind zurück in der Erfolgsspur. Drei Wochen nach der 24:26-Niederlage gegen den WM-Zweiten Katar gewann der Europameister am Sonnabend in Köln gegen den WM-Fünften Dänemark mit 33:26 (17:15). Dabei begeisterte das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson die 13.122 Zuschauer mit Leidenschaft, Spielfreude und teils spektakulären Toren. „Wir sind alle zufrieden, wenn wir so spielen - und wenn wir gewinnen sowieso. Insgesamt war das eine gute Leistung“, lobte der Isländer sein Team.

In dem wegen der Hallen-Doppelbelegung mit dem Eishockey-Team Kölner Haie um einen Tag verlegten Länderspiel markierte Uwe Gensheimer acht Treffer für die deutsche Mannschaft. Rasmus Lauge Schmidt von der SG Flensburg-Handewitt warf sechs Tore für die Dänen, die ohne ihren Superstar Mikkel Hansen auskommen mussten. Der ehemalige Welthandballer stößt wegen Verpflichtungen bei seinem Club Paris St. Germain ebenso wie Henrik Möllgaard erst am Sonntagabend zum Team.

An diesem Sonntag (15.30 Uhr/ZDF) bestreitet die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Gummersbach gegen Österreich das vierte Testspiel nach der Europameisterschaft. „Die Jungs brauchen keine Warnung für das Spiel. Das Katar-Spiel war genug“, sagte der Bundestrainer. Und Kapitän Gensheimer ergänzte: „Wir müssen beweisen, dass wir aus dem Katar-Spiel gelernt haben.“

„Auf die Einstellung kommt es an“

Nach der ärgerlichen Schlappe gegen den Asienmeister war die deutsche Mannschaft sichtlich bemüht, gegen den nächsten Hochkaräter einen weiteren Fehltritt zu vermeiden. Von Beginn präsentierte sich der Gastgeber mit der Leidenschaft, die das Team zum EM-Titel gebracht hatte, aber zuletzt vermissen ließ. „Wir werden jetzt nicht jedes Spiel gewinnen. Wir können gegen Dänemark auch mit fünf oder sechs Toren verlieren, wenn wir gut gespielt haben. Aber auf die Einstellung kommt es an“, hatte DHB-Vize Bob Hanning erklärt.

Die Voraussetzungen für ein Erfolgserlebnis waren zumindest personell gegeben. In Steffen Fäth, Martin Strobel, Jannick Kohlbacher und Hendrik Pekeler kehrten vier Europameister ins Team zurück, die in Berlin nicht mit von der Partie waren. Aus dem EM-Kader dagegen fehlten weiterhin wegen Verletzungen Kai Häfner, Erik Schmidt, Steffen Weinhold und Christian Dissinger, dem wegen einer Knieoperation am eingerissenen Meniskus gar das Olympia-Aus droht.

Anfangs lief die deutsche Mannschaft wegen einiger Fehlwürfe einen 1:3 (4.) und einem 4:7 (10.) hinterher. Doch mit zunehmender Spielzeit kam der Gastgeber besser in die Partie. Die Abwehr steigerte sich und dadurch konnte sich auch Torhüter Andreas Wolff mit gelungenen Aktionen auszeichnen. Angeführt vom spielfreudigen Fäth ging im Angriff nicht mehr viel daneben, so dass der Europameister nach der 8:7-Führung (14.) beim 10:8 (16.) erstmals mit zwei Toren vorn lag.

In der Folge boten sich beide Mannschaften den erwarteten Schlagabtausch auf Augenhöhe. In der 22. Minute kam dann gar Nikolai Link vom Zweitligisten HC Erlangen an seinem 25. Geburtstag zu seinem Länderspiel-Debüt. Nach der Pause löste Silvio Heinevetter Andreas Wolff zwischen den Pfosten ab. Mit der zurückgewonnenen Konsequenz beim Torwurf baute das Team von Sigurdsson den Vorsprung auf 21:17 (36.) aus, den der Gastgeber bis zum vorentscheidenden 31:24 (54.) vergrößerte.