Jetzt ist das Geschrei wieder groß. Von wegen Sportstadt. Hamburg sei nach der gescheiterten Olympiabewerbung auf den angestammten Status Sportprovinz zurückgefallen, schimpfen die Aufgebrachten, beklagen angeblich fehlendes oder nachlassendes Interesse der lokalen Wirtschaft und der Politik. Erst die Pleite der erfolgreichen HSV-Handballer, jetzt nach 15 Jahren Erstklassigkeit der Zwangsabstieg des Volleyballteams Aurubis aus der Frauenbundesliga, weil den angestrebten Saisonetat von 600.000 Euro hier niemand mehr finanzieren will.

Über das Verhältnis von Wirtschaft und Politik zum Sport in dieser Stadt ließe sich wirklich trefflich streiten, die beiden angeführten Fälle sind indes denkbar schlechte Beispiele. Handballer und Volleyballer haben ihren Niedergang mit jahrelangem Missmanagement und falschen Personalentscheidungen selbst verursacht, den Kredit ihrer Geldgeber verspielt. Um die eigene Glaubwürdigkeit wieder herzustellen, versuchen die Handballer einen Neustart in der Dritten Liga, ein ähnlich radikaler Umbruch täte wahrscheinlich auch den Volleyballern gut.

Mit rund 45 Millionen Euro haben Klein- und Großbetriebe im vergangenen Jahr Hamburger Vereine und Veranstaltungen unterstützt, allen voran den HSV und den FC St. Pauli. Die Zweitligabasketballer der Towers beweisen gerade, dass mit innovativen Angeboten, besonders mit jenen, die Sport und Soziales verbinden, Sponsoren zu gewinnen sind. Es ist nicht allein die Schuld der Wirtschaft, dass Partnerschaften nicht zustandekommen. Vereine und Verbände sind zu oft nicht in der Lage, Firmen den Mehrwert eines unternehmerischen Engagements im Sport zu vermitteln.

Seite 33 VT Aurubis hofft jetzt auf die Zweite Liga