Hamburg. Das neue Handballprojekt stellt sich vor und bekommt eine Menge Widersatasnd zu spüren. Auch der HSV hat Pläne für den Wiederaufstieg.

Die Hamburg Metro­politans werden in der Hansestadt nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen. Diesen Eindruck haben Teilnehmer einer zweieinhalbstündigen Gesprächsrunde am Mittwochabend gewonnen, zu der die Initiatoren des Projekts des SV Henstedt-Ulzburg eingeladen hatten. Zwölf der 18 angeschriebenen Handballvereine aus der Region waren gekommen, darunter der HSV Hamburg. Der infolge seiner Insolvenz nur noch viertklassige Exmeister, vertreten durch Präsident Sven Hielscher, Geschäftsführer Gunnar Sadewater, Trainer Jens Häusler, und Exprofi Stefan Schröder, soll sich klar gegen den Plan des abstiegsbedrohten Zweitligisten ausgesprochen haben.

Der HSV will selbst die Rückkehr an die Spitze

Dieser sieht vor, dass unter dem Dach der Metropolitans zur Saison 2017/18 ein neues Bundesligateam aufgebaut werden soll, in dem alle Hamburger Vereine repräsentiert sind. Die besten männlichen Nachwuchsspieler sollen nicht mehr wie bisher dem HSV zugeführt werden, sondern in einer gemeinsamen Auswahlmannschaft ausgebildet, die Clubs dezentral bei der Jugendarbeit gestärkt werden.

Der HSV, der dem Projekt von Anfang an ablehnend gegenüberstand, will mit seiner ersten Mannschaft selbst die Rückkehr in den Spitzensport schaffen. Häuslers Oberligateam steht aktuell vor dem Aufstieg in die Dritte Liga. Der Club verweist darauf, dass die Strukturen für eine erfolgreiche Jugendarbeit bereits vorhanden seien und die größten Talente der Stadt beim HSV bestmöglich ausgebildet würden.

Die Initiatoren der Metropolitans um Dan Lingenberg sowie die früheren HSV-Geschäftsführer Holger Liekefett und Olaf Knüppel bemängeln, dass die Vereine über ihre Verbandsbeiträge faktisch die Nachwuchsarbeit des HSV mitfinanzieren, ohne Einfluss nehmen zu können. Zudem sei angesichts eines angepeilten HSV-Etats von 1,5 Millionen Euro für die Dritte Liga zu befürchten, dass heimische Talente übergangen würden. Die Metropolitans wollen sich dagegen verpflichten, den Kader der ersten Mannschaft zur Hälfte mit eigenen Talenten zu bestücken.

An diesem Freitag will Henstedt-Ulzburg, das an seiner bisherigen Spielstätte keine Zukunft für sich sieht, eine Spielgemeinschaft mit dem neuen HSV Norderstedt beantragen. Das gemeinsame Team soll künftig als Hamburg Metropolitans auftreten.