Hamburg.

Der deutschen Geherin Melanie Seeger wird nachträglich die Bronzemedaille bei der EM 2010 in Barcelona über 20 Kilometer zugesprochen. Der internationale Sportgerichtshof CAS hat alle Ergebnisse der damaligen Siegerin und mittlerweile des Dopings überführten Russin Olga Kaniskina zwischen dem 15. August 2009 und dem 15. Oktober 2012 für ungültig erklärt. Seeger ist damit die erste deutsche Geherin, die bei einem internationalen Großereignis eine Medaille gewinnt. „Das ist so toll, mehr als unglaublich. Ich heule vor Freude“, sagte die 39-Jährige, die in Barcelona hinter einem russischen Trio Platz vier belegt hatte, bei „leichtathletik.de“: „Das war das Rennen meines Lebens.“ Moralisch fühle sie sich nach den unzähligen Dopingfällen ohnehin als Siegerin: „Eigentlich müsste mir Gold zustehen.“

Am Donnerstag hatte der CAS in Lausanne die Ergebnisse von insgesamt sechs russischen Leichtathleten in jeweils unterschiedlichen Zeiträumen annullieren lassen. Unter anderem wird der Geher Sergej Kirdjapkin sein Olympiagold von London über 50 Kilometer verlieren, Kaniskina wird zudem ihr London-Silber über 20 Kilometer zurückgeben müssen.