Miami. Die Australian-Open-Siegerin marschiert in Miami voran. Drei Deutsche scheiden aus – eine hatte sogar Matchball.

Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber (28) ist mit einem souveränen Erfolg ins hochkarätig besetzte WTA-Turnier in Miami gestartet. Die an Position zwei gesetzte Kielerin ließ der Tschechin Barbora Strycova beim 6:1, 6:1 keine Chance und zog mühelos in die dritte Runde ein. Nach nur 63 Minuten nutzte Kerber ihren ersten Matchball, in der ersten Runde hatte sie aufgrund eines Freiloses nicht eingreifen müssen.

In Runde drei des mit 6,844 Millionen Dollar dotierten Hartplatzturniers geht es für Kerber gegen Kiki Bertens aus den Niederlanden oder Anastasia Pawljutschenkowa aus Russland (Nr. 25).

Sabine Lisicki hat in Miami eine herbe Enttäuschung erlebt. In ihrer Wahlheimat Florida verlor die 26-Jährige ihr Zweitrunden-Duell gegen die Rumänin Irina Camelia Begu trotz einer 5:0-Führung im dritten Satz und einem Matchball bei 5:2 noch mit 4:6, 6:1, 6:7 (2:7). In der ersten Runde hatte die Nummer 29 der Setzliste ein Freilos gehabt. Bereits vor zwei Wochen hatte Lisicki beim Hartplatz-Event im kalifornischen Indian Wells ihre Auftakt-Begegnung verloren.

Petkovic ausgeschieden

Als bislang einzige Deutsche hatte Julia Görges (Bad Oldesloe) am Donnerstag die dritte Runde erreicht. Die Wentorferin Carina Witthöft und Andrea Petkovic aus Darmstadt haben indes ein deutsches Duell beim mit 6,844 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Event in Südflorida knapp verpasst.

Görges setzte sich etwas überraschend am Donnerstag (Ortszeit) in ihrer Zweitrunden-Begegnung mit 3:6, 6:1, 6:4 gegen die erfahrene Australierin Samantha Stosur durch. Als nächstes trifft die 27-Jährige auf Simona Halep. Gegen die Weltranglisten-Fünfte aus Rumänien hat die norddeutsche Fed-Cup-Spielerin bislang eine von zwei Partien gewonnen.

Andrea Petkovic verließ nach einem weiteren Marathonmatch bitter enttäuscht Court 8 im Crandon Park von Key Biscayne. Insgesamt zehn Punkte hatte die letztjährige Halbfinalistin mehr gemacht als ihre Gegnerin Caroline Garcia - am Ende behielt die Französin beim WTA-Turnier in Miami trotzdem mit 7:6 (7:5), 3:6, 7:6 (7:2) die Oberhand.

Für die an Position 21 gesetzte Petkovic war es die zweite Auftaktniederlage in Folge im amerikanischen Hartplatz-Frühling. In der kalifornischen Wüste von Indian Wells knapp zwei Wochen zuvor hatte sich die 28-Jährige in einer ebenfalls knapp dreistündigen Partie ganz knapp geschlagen geben müssen. Viel früher als erwartet muss „Petko“ nun die Chaos-Metropole Miami verlassen, von der sich die vielseitig Interessierte auf so magische Weise angezogen fühlt.

Die 21-jährige Witthöft unterlag trotz einer guten Leistung Swetlana Kusnezowa. Die Weltranglisten-82. musste sich der an Position 19 geführten Russin nach 2:20 Stunden mit 3:6, 6:4, 4:6 beugen. Es war im zweiten Duell mit Kusnezowa ihre zweite Niederlage.

Petkovic fehlt die Konstanz

Petkovic fehlt trotz des Trainerwechsels zu Jan de Witt Ende 2015 und einiger vielversprechender Ansätze momentan die Konstanz. Zumindest emotional fühlt sich die deutsche Nummer zwei stabiler als in der Vergangenheit. „Ich bin auf dem richtigen Weg. Matches wie dieses in Indian Wells zum Beispiel werfen mich nicht aus der Bahn - das war im letzten Jahr anders“, sagte sie, die auch wirklich geduldiger wirkt.

Doch im Duell mit der Weltranglisten-48. Garcia unterliefen „Petko“ bei schwülwarmen Bedingungen zehn Doppelfehler, sie konnte nur sechs von 14 Breakchancen nutzen. Kein Wunder, dass die Hessin einmal den Schläger wutentbrannt auf den Boden schleuderte. Gegen die 22-jährige Französin hatte Petkovic bereits im Februar das Viertelfinale in Dubai verloren. Um kurz darauf beim Hartplatz-Turnier in Doha mit starken Leistungen und Siegen unter anderem gegen Garbine Muguruza (Spanien/WTA-Nr. 4) die Hoffnungen auf eine starke Saison zu wecken.

Das Halbfinale in Katar gegen die Lettin Jelena Ostapenko hatte sie dann allerdings wegen einer Oberschenkelblessur aufgeben müssen. „Diese Verletzung war doch etwas ernster und langwieriger als angenommen. Deshalb konnte ich nicht so früh wie geplant nach Indian Wells reisen, um mich an die Bedingungen dort zu gewöhnen“, berichtete Petkovic kürzlich.

Die einstige Nummer neun der Welt peilt die baldige Rückkehr in die Top 20 an. Beim anstehenden Turnier in Charleston (ab 4. April) wird der Druck aber nicht kleiner: Dort hatte Petkovic 2015 im Halbfinale gestanden - und im Jahr davor sogar den Titel geholt.