Monte Carlo.

Russlands skandalumwitterter Leichtathletikverband kann angesichts der neuen Dopingfälle derzeit nicht mit einer Aufhebung seiner Sperre rechnen. Das teilte das Council des Weltverbandes IAAF zum Abschluss seiner Sitzung in Monte Carlo mit. Wie IAAF-Präsident Sebastian Coe erklärte, wird die endgültige Entscheidung darüber, ob Russlands Leichtathleten an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) teilnehmen dürfen, auf der nächsten Council-Sitzung im Mai fallen. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt habe Russland für die Erneuerung der Leichtathletik zu wenig unternommen, um den Bann aufheben zu können.

Nach den massiven Dopingenthüllungen des vergangenen Jahres war der russische Verband RUSAF im November vorläufig für alle internationalen Wettbewerbe gesperrt worden. Eine Hintertür für die Olympiateilnahme in Rio gibt es noch, weil die RUSAF neue Strukturen und Reformen angekündigt hat. Diese überwacht eine Taskforce der IAAF, die dem 27-köpfigen Council nun berichtet hat. Eine ernsthafte Warnung schickte Coe an Äthiopien, Marokko, Kenia, die Ukraine und Weißrussland und sprach in Bezug auf die Dopingbekämpfung in diesen Ländern von einem „kritischen Zustand“. Die Antidoping-Programme müssten ernsthaft verbessert werden.

Unterdessen bestätigte die Welt-Antidoping-Agentur Wada, dass es im internationalen Sport in diesem Jahr bereits 99 Dopingfälle mit dem seit Januar verbotenen Mittel Meldonium gegeben hat. Prominentester Fall war in dieser Woche die russische Tennisspielerin Maria Scharapowa.