Dritte Medaille im dritten Rennen – Laura Dahlmeier gewinnt Bronze im Einzel der Biathlon-Weltmeisterschaft.

Oslo. Laura Dahlmeier ballte nach ihrem Medaillen-Hattrick in Oslo zufrieden die Faust, auch wenn es im Einzel nur zu WM-Bronze reichte. „Was möchte man denn noch mehr? Ich habe Bronze und drei Medaillen in drei Rennen. Wenn man da nicht zufrieden ist, dann weiß ich es auch nicht mehr“, sagte die 22-Jährige. Dahlmeier gab aber zu, mit Problemen auf der Strecke gekämpft zu haben. „Es ist schwierig in diesem Wettbewerb, weil man viel alleine läuft.“

Drei Tage nach ihrem Gold-Coup in der Verfolgung wurde die Biathletin aus Garmisch-Partenkirchen genau wie im Sprint Dritte. „Ich hätte nicht gedacht, dass zwei Fehler für eine Medaille reichen. Laura kann mit ihrer Komplexität die nächsten Jahre die Szenerie dominieren“, erklärte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig.

Dahlmeier sicherte sich am Mittwoch bereits ihre dritte WM-Medaille in Oslo - hinter zwei überragenden Französinnen. Marie Dorin-Habert gewann den Titel über die 15 Kilometer nach nur einem Fehlschuss mit einem Vorsprung von 12,2 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Anais Bescond. Nach zwei Strafminuten lag Dahlmeier 1:17,8 Minuten hinter der Siegerin. Die junge Mutter hatte bereits vor einem Jahr in Kontiolahti in Sprint und Verfolgung gewonnen. „Es ist, als ob ich fliege“, sagte Dorin-Habert nach ihrem ersten Sieg in einem Einzel-Wettbewerb.

Nebel-Gefahr wirbelte Zeitplan durcheinander

„Ich hatte super Material, Danke an die Techniker - ich freue mich“, rief Dahlmeier über das Stadion-Mikrofon den Fans zu. Später befand sie nach dem Rennen im ZDF: „Ganz cool war ich heute nicht. Aber die Medaille trotz der zwei Fehler zeigt, dass am Ende manchmal der Einsatz belohnt wird.“

Weil das Rennen wegen Nebel-Gefahr um zweieinhalb Stunden nach vorn verschoben wurde, wechselte Dahlmeier die Start-Gruppe und ging mit Startnummer 36 ins Einzel-Rennen. Bei leichtem Schneefall begann sie in der Loipe verhalten, dosierte das Tempo. Beim ersten Schießen setzte sie den dritten Schuss daneben. Danach blieb sie zunächst fehlerfrei, verfehlte im Liegendanschlag aber erneut die Mittelscheibe. Stehend räumte sie dann wieder alle Scheiben ab. Als sie ins Ziel lief, leuchtete die 1 auf der Anzeigentafel auf.

Doch dabei blieb es nicht, denn die beiden Französinnen holten sich den Doppelsieg und sicherten bereits die siebte WM-Medaille für die Grande Nation. Deutschland hat nach sechs von elf Rennen vier Mal Edelmetall gewonnen - allein drei Medaillen gehen auf das Konto von Dahlmeier. „Ich bin sehr zufrieden, das ist seit Jahren mal wieder eine Einzel-Medaille“, sagte Hönig. Letztmals Edelmetall gewann Andrea Henkel 2013, bislang letzte deutsche Weltmeisterin über die 15 Kilometer ist Kati Wilhelm (2009).

Hinz oder Hammerschmidt: Wer darf in der Staffel ran?

Vanessa Hinz könnte das Duell mit Maren Hammerschmidt um den freien Staffel-Platz im deutschen Team verloren haben. Die Schlierseerin kassierte drei Strafminuten und wurde 37.. Hammerschmidt traf als 27. ebenfalls drei Mal nicht. „Wir sind hier gerade beim Einzel, da denkt man nicht an die Staffel oder so was“, sagte Hinz. „Die Trainer werden schon richtig entscheiden“, befand Hammerschmidt.

In der Damen-Staffel am Freitag ist Deutschland Titelverteidiger. Dahlmeier geht als Schlussläuferin in das Rennen. „Medaillensammlerin Laura Dahlmeier - bei jedem Rennen kommt noch eine dazu. Gratulation und weiter so! Da gehn noch zwei“, twitterte der frühere Skistar Maria Höfl-Riesch.