Sechste Trainerentlassung. Spekuliert wurde schon lange, nun hat Eintracht Frankfurt nach dem 1:1 gegen Ingolstadt Fakten geschaffen: Der Club trennt sich von Armin Veh. Damit endet das zweite Intermezzo des Trainers bei den Hessen vorzeitig. Der Verein hofft auf einen „wichtigen Impuls“ im Abstiegskampf. „Es ist nie schön, einen Trainer zu entlassen“, sagte Vorstandschef Heribert Bruchhagen. Es ist der sechste Trainerwechsel in dieser Bundesliga-Saison. Bruchhagen, 67, der in den 13 Jahren seiner Amtszeit nur Michael Skibbe beurlaubt hatte, betonte, dass sein Freund Veh „bis zuletzt unser Vertrauen gehabt“ habe. Vorerst übernimmt Co-Trainer Reiner Geyer das Training. Der Veh-Nachfolger soll schon im nächsten Spiel am Sonnabend in Mönchengladbach auf der Bank sitzen. Der ehemalige Hoffenheimer Trainer Markus Gisdol, 46, soll ein Kandidat sein. Veh, 55, war zu Beginn der Saison zur Eintracht zurückgekehrt. Er hatten einen Vertrag bis 2017. Die Fans („Veh geh!“) hatten zuletzt vehement seinen Rauswurf gefordert. Derweil hat auch Christoph Metzelder, 35, bekannt gegeben, dass er das Angebot, Bruchhagen im Sommer als Vorstandschef zu beerben, abgelehnt habe.

Schmidts Reise. Leverkusens Trainer Roger Schmidt hat am Tag nach dem furiosen 3:3 seiner Mannschaft gegen Augsburg den Vorwurf zurückgewiesen, er habe mit seinem Trip zum Europa-League-Gegner FC Villarreal am Sonnabend sein Team während des Spiels im Stich gelassen. „Das ist dummes Zeug. Das hat mit Im-Stich-lassen nichts zu tun, weil ich bei der Mannschaft sowieso nicht dabei bin“, sagte der Coach, der am Sonnabend vor dem Anpfiff in Augsburg mit einem Privatjet nach Spanien zum Heimspiel von Villarreal gegen UD Las Palmas (0:1) geflogen war. So sah der Fußballlehrer, der aufgrund eines Innenraumverbots seine Mannschaft nicht auf der Trainerbank betreuen durfte. auch nicht, wie Bayer eine weitere Bruchlandung mit Ach und Krach verhinderte. Leverkusen hatte ein 0:3 mit großer Moral noch in ein 3:3 verwandelt.

Bremer Gelbsucht. Stell dir vor, du schießt gerade dein 100. Bundesligator, gewinnst 4:1 – und alle sprechen nur von zwei Gelben Karten. Geht nicht? Geht wohl! So durfte sich Claudio Pizarro zwar über sein 100. Bundesligator beim 4:1 gegen Hannover 96 freuen, allerdings beherrschten nach der Partie eher Pizarros Kollegen Clemens Fritz und Zlatko Junuzovic die Schlagzeilen. Beide holten sich in dem einseitigen Abstiegsduell gegen Hannover Gelbe Karten ab und sind für das scheinbar aussichtslose Match bei Bayern München gesperrt. „Es war abgesprochen, das gebe ich zu. Es ist besser, ich mache es lieber so, als wenn ich jemandem absichtlich weh tue“, sagte Junuzovic und wurde prompt von Werder-Trainer Viktor Skripnik gerüffelt: „Es war eine Dummheit, und es war nicht abgesprochen.“ Jetzt ermittelt der DFB.

Schalker Kampagne. Trotz des 3:1 beim 1. FC Köln schien sich die Freude bei Schalkes Trainer André Breitenreiter in Grenzen zu halten. Nach seiner zweifellos schwersten Woche auf Schalke mit Gerüchten über Lucien Favre als möglichen Nachfolger wirkte der 42-Jährige verbittert. „Das interessiert mich alles nicht“, sagte er zunächst, ehe er durchblicken ließ, dass er in den Diskussionen um seine Person eine gezielte Kampagne sieht. „Wir wissen alle, dass ein großes Interesse besteht, bewusst von außen Unruhe reinzutragen“, erklärte Breitenreiter, ohne dies weiter zu erläutern. Plädoyers für den Trainer gaben derweil einige Spieler ab. „Wir allen würden für ihn durchs Feuer gehen“, beteuerte Johannes Geis.

Mainzer Nullnummer. Bayern-Bezwinger Mainz 05 ist vom SV Darmstadt 98 in die Realität zurückgeholt worden. Vier Tage nach dem Coup in München reichte es für die Rheinhessen im Nachbarschaftsduell mit dem Aufsteiger nur zu einem 0:0. Dennoch war FSV-Trainer Martin Schmidt zufrieden, vor allem weil sein Team nach einer Roten Karte für Giulio Donati (57.) über eine halbe Stunde in Unterzahl spielen musste. Darmstadt freute der Punkt ebenfalls: „Wir sind im Abstiegskampf gut im Rennen, um uns braucht sich niemand Sorgen zu machen“, sagte Stürmer Sandro Wagner.

Zwei Personalien in der Zweiten Liga.

FSV Frankfurt und Cheftrainer Tomas Oral werden sich im Sommer trennen. Wie die Hessen mitteilten, wird der 42-Jährige das ihm vorgelegte Vertragsangebot des Clubs nicht akzeptieren. „Wir bedauern den Schritt von Tomas, respektieren aber seine Entscheidung“, sagte Geschäftsführer Clemens Krüger, der betonte, dass Oral bis zum Juni Trainer bleibe. Bereits jetzt gehen muss Paderborns Manager Michael Born, der nur vier Tage nach Trainer Stefan Effenberg entlassen wurde.