Hamburg. Hauptstadtclub ist Angstgegner der Bundesliga-Volleyballerinnen

Die Niederlage beim USC Münster war schon auf der Rückreise im Mannschaftsbus abgehakt, und Dirk Sauermann lenkte alle Aufmerksamkeit bereits auf den Mittwoch. „Wir wissen, dass wir das Niveau haben, um uns gegen Köpenick durchzusetzen. Wenn wir selbstbewusst spielen und unsere beste Leistung abrufen, dann müssen wir uns dort sicherlich nicht verstecken“, sagte der Cheftrainer der Bundesligafrauen des Volleyballteams Aurubis Hamburg, nachdem trotz der 1:3 (25:18, 28:30, 21:25, 24:26)-Pleite zum Hauptrundenabschluss der Einzug in die Pre-Play-offs geschafft war.

Dass es in den Qualifikationsspielen fürs Viertelfinale, die die auf den Tabellenrängen sieben bis zehn eingekommenen Teams absolvieren müssen, nun ausgerechnet gegen den Angstgegner aus Berlin geht, will Sauermann nicht als schlechtes Omen verstanden wissen. 1:3 hatte seine Auswahl im ersten Saisonspiel in Köpenick verloren, 0:3 gar im Rückspiel vier Tage vor Heiligabend. Anschließend hatten die Spielerinnen darüber geklagt, dass „uns Köpenick irgendwie nicht liegt“. Der Coach dagegen ist überzeugt davon, die mentale Komponente ins Positive wenden zu können. „Ich denke, dass die zwei Niederlagen in der Hauptrunde keine Rolle spielen, wenn wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen“, sagte er.

Welche das sein werden, will er in den kommenden Tagen mit dem Team besprechen. Aufgrund der kurzen Distanz in die Hauptstadt wird das Team erst am Spieltag nach Berlin reisen, wo am Mittwoch (19 Uhr) das erste Spiel der Best-of-three-Serie ansteht. Am Sonnabend (18 Uhr, CU-Arena) haben die Harburgerinnen dann Heimrecht, ein mögliches Entscheidungsspiel würde am 16. März erneut in Berlin ausgetragen. „Ich bin froh, dass wir nur eine kurze Reise haben, das hilft uns bei unserem schmalen Kader in der Regeneration“, sagte Sauermann, der auch in den 113 Spielminuten von Münster wegen der Ausfälle von Kapitänin Karine Muijlwijk (Bänderriss im Sprunggelenk) und Ersatzlibera Melanie Horn (Bronchitis) nur neun Akteurinnen aufbieten konnte. „Münster hatte 14 Spielerinnen, das hat letztlich den Unterschied gemacht“, sagte der Coach, der wieder einmal in Jana-Franziska Poll (19 Zähler) seine punktbeste Angreiferin hatte.

Die Qualifikation für die Pre-Play-offs hätte selbst bei Siegen der gesamten Konkurrenz nicht in Gefahr geraten können, da NawaRo Straubing wegen finanzieller Probleme sechs Punkte abgezogen wurden. Der Aufsteiger rutschte dadurch von Rang acht auf den elften Platz ab und muss nun um seine Zukunft in der Bundesliga bangen. Davon profitierten die Ladies in Black Aachen, die nun als Zehnter auf den Siebten Potsdam treffen. Auf die Vorbereitung der Mannschaft habe die Nachricht allerdings keinen Einfluss gehabt, sagte Sauermann. „Alle Teams wussten vor Spielbeginn lediglich, dass einem Team auf den Rängen sieben bis zwölf Punkte abgezogen werden, aber wir wussten nicht, wen es treffen würde. Deshalb hat sich an der Ausgangslage nichts geändert.“