Soldeu. Skirennfahrerin Federica Brignone hat den Super-G von Soldeu in Andorra gewonnen. Vonn stürzte schwer. Bei den Männern siegte Kilde .

Ski-Star Lindsey Vonn ist beim Super-G von Soldeu in Andorra gestürzt und hat sich dem Augenschein nach verletzt. Die amerikanische Weltcup-Rekordsiegerin kam am Sonnabend bei schwierigen Bedingungen mit Neuschnee nach einer Rechtskurve zu Fall und blieb danach lange regungslos liegen. Die 31-Jährige wurde an der Strecke sofort medizinisch versorgt und mit dem Rettungsschlitten ins Tal gebracht. Vonn hatte sich in ihrer Karriere schon mehrere Knieverletzungen zugezogen. Eine Diagnose nach ihrem Sturz lag am Sonnabend zunächst nicht vor.

Überschattet von dem möglicherweise folgenschweren Sturz von Vonn hat Skirennfahrerin Federica Brignone den Super-G gewonnen. Die Italienerin profitierte am Sonnabend von völlig unterschiedlichen Bedingungen und setzte sich vor Laurenne Ross aus den USA und der Österreicherin Tamara Tippler durch.

Die Sportlerinnen aus der Spitzengruppe hatten bei anhaltendem Neuschnee keine Chance auf das Podium. Viktoria Rebensburg aus dem deutschen Team schlug sich als Siebte nach 35 Starterinnen sehr achtbar. Lara Gut aus der Schweiz verpasste dagegen die besten 15 Ränge und bleibt in der Gesamtwertung hinter Vonn auf Rang zwei.

Hirscher beeindruckte auf ungewohntem Terrain als Dritter

Ein norwegischer Ski-Youngster und der derzeit beste Rennfahrer der Welt haben beim Super-G von Hinterstoder für Überraschungen gesorgt. Aleksander Aamodt Kilde feierte am Sonnabend den zweiten Weltcup-Sieg seiner Karriere - Technik-Ass Marcel Hirscher beeindruckte auf ungewohntem Terrain als Dritter hinter dem Slowenen Bostjan Kline und konnte das Ergebnis fast wie einen Sieg feiern. Im Gesamtklassement baute er seinen Vorsprung an der Spitze auf Henrik Kristoffersen auf 263 Punkte aus. Kristoffersen wird erst beim Riesenslalom am Sonntag (09.30/12.30 Uhr) wieder am Start stehen. Die fünfte große Kristallkugel in Serie wird für Hirscher immer wahrscheinlicher.

Aus dem deutschen Team schaffte es Andreas Sander auf Rang 14, auch Klaus Brander als 19. holte Weltcup-Punkte. Nur Thomas Dreßen verpasst auf Platz 44 die Top 30. „Ich habe mir etwas mehr vorgenommen, wollte ein bisschen mehr attackieren“, sagte Sander. „Das Ergebnis ist schon gut. Aber oben war mehr drin, ich bin zu vorsichtig und rund gefahren. Das muss ich besser machen.“

Bei extrem eisigen Bedingungen gelang Kilde das beste Rennen, nach seinem Premieren-Erfolg jüngst in der Abfahrt von Garmisch stand er zum zweiten Mal ganz oben auf einem Weltcup-Podest. „Die Saison ist unglaublich, ich bin sehr zufrieden“, meinte der 23-Jährige. Lob gab es auch von seinen prominenten Teamkollegen. Kjetil Jansrud, der nur Achter wurde, twitterte: „Er zeigt, dass er an die Spitze gehört.“

Auch der derzeit verletzte Aksel Lund Svindal äußerte sich prompt beim Kurznachrichtendienst: „Aleksander Kilde sticht erneut!! Du bist der Mann. Irgendwie fühle ich mich stolz.“ Dabei ist Kilde nach seinem vierten Super-G-Podium dieser Saison drauf und dran, Svindal die kleine Kristallkugel der Disziplinwertung wegzuschnappen. Im Klassement trennen ihn nur noch 25 Zähler vom noch führenden Svindal.