Hamburg. Drei Tage vor dem Auswärtsspiel in Duisburg fehlten gleich acht Profis, darunter alle Innenverteidiger

Wer am Donnerstag das Training des FC St. Pauli beobachtete, konnte seinen Augen kaum trauen. Gerade einmal 17 Spieler inklusive der beiden Torhüter Robin Himmelmann und Philipp Heerwagen jagten auf dem Rasen an der Kollaustraße dem Ball hinterher. Nicht weniger als acht Akteure des Profikaders hatten sich dagegen vom regulären Teamtraining abgemeldet und absolvierten zum Teil ein individuelles Programm.

Besonders dramatisch stellte sich die Lage bei den Innenverteidigern dar. Kein einziger der nominell vier für diese Position vorgesehenen Profis, Lasse Sobiech, Philipp Ziereis, Sören Gonther und Davidson Eden, konnten am Training teilnehmen. Und auch Defensiv-Allrounder Jan-Philipp Kalla, der diese Rolle früher schon eingenommen hat, musste passen, nachdem er tags zuvor das Training frühzeitig aus Vorsichtsgründen abgebrochen hatte.

Ziereis hatte am Mittwoch ebenfalls mit leichten Problemen im Hüftbeuger früher aufgehört, sich aber zuversichtlich gegeben, dass er am Sonntag (13.30 Uhr) das Auswärtsspiel beim Tabellenletzten MSV Duisburg bestreiten kann. Bei Sobiech dürfte es erheblich enger werden, weil er in dieser Woche wegen eines Infekts noch gar nicht auf dem Feld trainieren konnte. In der Not ließ Trainer Ewald Lienen am Donnerstag Mittelfeldspieler Bernd Nehrig und Außenverteidiger Joel Keller als Innenverteidiger der A-Elf agieren, als es um das Verbessern des zuletzt gegen Frankfurt (1:3) eher mäßigen Defensivverhaltens ging.

Am Rande verriet St. Paulis Sportchef Thomas Meggle, der in seiner aktiven Karriere als offensiver Spielmacher geglänzt hatte, dass er auch Erfahrungen als Abwehrspieler hat: „Ich bin 1993 als Innenverteidiger mit dem FC Augsburg deutscher A-Jugend-Meister geworden.“ Dennoch wird Trainer Lienen am Sonntag beim Spiel in Duisburg von einer Reaktivierung des am Montag 41 Jahre alt gewordenen Sportchefs wohl absehen.

Neben den genannten Verteidigern konnten auch die Offensivspieler Waldemar Sobota und Fafa Picault nicht am Training teilnehmen. Da war es schon ein Lichtblick, dass der schnelle japanische Offensivspieler Ryo Miyaichi voll mitmischen konnte und sich nach seinem Kreuzbandriss im vergangenen Juli in Form bringt.