Zürich.

Aus Angst vor einer skurrilen Handy-Manipulation fordert Außenseiterkandidat Prinz Ali bin al-Hussein einen neuen Termin für die Wahl des Fifa-Präsidenten. Der Jordanier zog vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS und verlangte „vorläufige Maßnahmen“, um den für Freitag in Zürich geplanten außerordentlichen Kongress des Fußball-Weltverbands zu verschieben. Sein Antrag, transparente Wahlkabinen nutzen zu lassen, sei vom Ad-hoc-Wahlkomitee der Fifa abgelehnt worden, begründeten al-Husseins Anwälte seinen Schritt. Der CAS will bis spätestens am Donnerstagvormittag über den Antrag entscheiden und forderte die Fifa zu einer Antwort auf. Al-Hussein wünscht sich zudem unabhängige Beobachter, „um die Integrität des Wahlprozesses abzusichern und zu gewährleisten, dass die Stimmen geheim abgegeben werden“.

Der ehemalige Vizepräsident des Weltverbands verspricht sich von durchsichtigen Wahlkabinen geringere Möglichkeiten der Einflussnahme auf die abstimmenden Vertreter der 209 Fifa-Mitgliedsverbände. So könnten diese keine Handybilder ihres ausgefüllten Stimmzettels machen, um damit Dritten zu beweisen, wie sie votiert haben. Stattdessen habe die Fifa nur zugesichert, dass die Stimmberechtigten „ihr Mobiltelefon außerhalb der Kabine lassen müssen“, hieß es von den Anwälten weiter.

Unterdessen teilte die Schweizer Bundesanwaltschaft mit, dass im Strafverfahren wegen möglicher Korruption bei der Fifa im Zusammenhang mit der WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 inzwischen bei 152 Finanz-Transaktionen der Verdacht der Geldwäsche besteht.