Hamburg. Hamburger Profiboxerin prüft Angebote, hofft aber auf Duell mit Ex-Weltmeisterin Bopp

Susi Kentikian geht es gar nicht gut. Ein fieser grippaler Infekt zwang die 28-Jährige in den vergangenen Tagen zu Bettruhe. Dennoch konnten Fieber, Husten und Gliederschmerzen die gute Laune nicht vertreiben, mit der die Hamburger Profiboxerin auf die kommenden Monate blickt. „2016 wird ein sehr interessantes Jahr für mich“, sagt die gebürtige Armenierin mit einem Unterton der Überzeugung, der keinen Zweifel duldet.

Kentikians Zuversicht hat, trotz eines Jahres 2015 zum Vergessen, Gründe. Die Fliegengewichtsweltmeisterin, die die Titel der Verbände WIBF, WBA und GBU hält, hat sich von den Strapazen ihres ersten Kampfes in Eigenregie erholt. Im Oktober vergangenen Jahres schlug sie die Mexikanerin Susana Cruz Perez in der Wilhelmsburger Inselparkhalle einstimmig nach Punkten, obwohl sie wegen starker Rückenprobleme nur zwei Sparringseinheiten absolviert und zudem auch interne Streitigkeiten mit ihrem Geldgeber hatte. Es war ihr einziger Auftritt im Kalenderjahr 2015. In diesem Jahr soll das anders werden, und Kentikian glaubt vor allem daran, weil ihr interessante Angebote vorliegen.

Einerseits wünscht der Weltverband WBC, dass die 152 cm kleine Powerfrau an einem Super-Six-Turnier in Mexiko teilnimmt, in dem die weltbeste Fliegengewichtlerin gefunden – und mit einem mit Diamanten besetzten Gürtel im Wert von 50.000 Euro entlohnt werden soll. Neben Kentikian sollen die Mexikanerinnen Arely Mucino, 26, und Jessica Chavez, 27, Melissa McMorrow, 34, und Ava Knight, 27, aus den USA sowie die Karlsruherin Raja Amasheh, 33, teilnehmen. Chavez hält derzeit den WBC-Titel, McMorrow ist Weltmeisterin der WBO. „Sportlich wäre das sehr reizvoll“, sagt Kentikian.

Andererseits träumt sie weiterhin davon, in ihrer Heimatstadt in Eigenregie oder mit Unterstützung des Berliner Sauerland-Teams Fuß zu fassen. Gespräche mit potenziellen Sponsoren und Sauerland-Geschäftsführer Freddy Ness laufen. Kentikians Wunschgegnerin ist die Argentinierin Yesica Yolanda Bopp. Die 31-Jährige war zwischen 2009 und 2013 WBA- und WBO-Championesse, ehe sie sich in eine Schwangerschaftspause verabschiedete. Nun ist Bopp für eine verhältnismäßig schmale Börse im mittleren fünfstelligen Bereich zum Comeback bereit und würde auch nach Deutschland kommen. „Ich würde mich sehr freuen, meinen Fans in Hamburg diesen Kampf bieten zu können“, sagt Kentikian. Eine Entscheidung will sie innerhalb der nächsten 14 Tage fällen.