Hamburg. Hockeyherren des Harvestehuder THC beim Europacup in eigener Halle vor dem Einzug ins Halbfinale

Dieses Vorurteil wollte Michael Körper dringend entkräften. „Es heißt immer, dass deutsche Teams im Hallenhockey jeden Titel holen müssen“, sagte der österreichische Torjäger in Diensten des Harvestehuder THC, nachdem die Hamburger mit einem 6:3-Sieg über den Luzerner SC in den Hallen-Europapokal der Landesmeister gestartet waren, der an diesem Wochenende in der HTHC-Halle an der Barmbeker Straße ausgetragen wird. „Dieser Anspruch ist falsch, denn ein Selbstläufer ist das nicht. Außerdem müssen wir nicht den Titel holen. Wir wollen es, weil wir nur uns selbst etwas beweisen müssen“, sagte Körper, gegen die Schweizer dreifacher Torschütze. Zudem trafen Jan-Philipp Heuer (2) und Johannes Persoon.

Die Frage, ob die Dominanz der Deutschen im Hallenhockey bröckelt, konnte auch am Auftakt-Freitag nicht abschließend beantwortet werden. Am Abend besiegte der HTHC mit Partille Göteborg seinen stärksten Vorrundengegner. Alle Hamburger Treffer beim 4:2 (3:1) erzielte der überragende Körper. Damit war das Halbfinale schon vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Slavia Prag (Sonnabend, 11.20 Uhr) so gut wie erreicht.

Cheftrainer Christoph Bechmann war entsprechend zufrieden mit dem Start seines durch etliche Abgänge und Ausfälle dezimierten Teams. Allerdings glaubt auch er, dass ein Triumph am Sonntag keineswegs vorausgesetzt werden darf. „Es wird immer schwieriger, sich gegen defensiv gut organisierte Teams durchzusetzen“, sagte er. Die Spielzeit, die bei internationalen Turnieren zweimal 20 Minuten und damit pro Halbzeit zehn Minuten weniger als in der Bundesliga beträgt, spiele den Außenseitern in die Karten. „Der athletische Vorteil, den deutsche Teams sonst haben, fällt nicht so ins Gewicht. Bei einer Stunde Spielzeit werden unterlegene Gegner oft in den letzten zehn Minuten müde. Bei zweimal 20 Minuten muss man dagegen von Beginn an voll konzentriert sein und darf sich keinerlei Aussetzer erlauben“, sagte Bechmann. Wenn seinem Team dies weiter so gelingt wie am Freitag, dann dürfte es zum vierten Titel nach 1997, 1998 und 2014 reichen.

Gruppe A: Harvestehuder THC – Luzern 6:3, Partille Göteborg – Slavia Prag 10:3, Luzern – Prag 1:3, HTHC – Göteborg 4:2, HTHC – Prag Sa., 11.20 Uhr, Luzern – Göteborg Sa., 12.30 Uhr. Gruppe B: Arminen Wien – East Grinstead 1:1, Complutense Madrid – Grunwald Posen 2:3, East Grinstead – Posen 3:3, Madrid – Wien 2:4, Wien – Posen Sa., 9 Uhr, Grinstead –Madrid Sa., 10.10 Uhr. Halbfinale Sa., 18.20 und 19.45 Uhr, Platz drei So., 13 Uhr, Finale So., 14.30 Uhr.