Hamburg. Trainer Dirk Sauermann will kein Trauerlied anstimmen. Dennoch wiegt der Ausfall schwer. Milton soll Ausfall kompensieren.

Die bittere Gewissheit erreichte die Bundesligafrauen des Volleyballteams Aurubis Hamburg am Donnerstagnachmittag. Spielführerin Karine Muijlwijk wird dem Team, das als Tabellenachter um die Qualifikation für die Pre-Play-offs kämpft, in den verbleibenden sechs Hauptrundenspielen fehlen. Bei der 27 Jahre alten Niederländerin, die am Mittwochabend bei der 1:3-Niederlage beim deutschen Meister Dresdner SC bei einer Blockabwehr im ersten Satz umgeknickt war, wurde der befürchtete Bänderriss im Sprunggelenk des rechten Fußes diagnostiziert. „Die Schwellung ist noch sehr stark, deshalb ist nicht klar, ob noch mehr Bänder beschädigt sind. Aber ich werde mindestens vier Wochen Pause machen müssen“, sagte die Diagonalangreiferin niedergeschlagen.

Spielerinnen mit bislang weniger Spielzeit müssen sich nun beweisen

Der Ausfall der vor dieser Saison aus Wiesbaden verpflichteten Führungsspielerin wiegt selbstverständlich schwer, dennoch wollte Cheftrainer Dirk Sauermann kein Klagelied anstimmen. „Die Mannschaft hat schon in Dresden gezeigt, dass sie die Herausforderung nicht nur annimmt, sondern sich auch darauf einstellen kann“, sagte er. Die US-Amerikanerin Taylor Milton solle auch im Heimspiel gegen Tabellennachbar NawaRo Straubing (So., 15 Uhr, CU-Arena) Muijlwijks Aufgaben im Diagonalangriff übernehmen. Zudem werde die von ihrem Fingerbruch wieder vollkommen genesene Saskia Radzuweit im Außenangriff deutlich mehr Spielzeit erhalten. „Jetzt können sich die Spielerinnen beweisen, die bislang nicht so viel gespielt haben. Ich bin sicher, dass sie in die Bresche springen werden“, sagte Sauermann.

Einen weiterer Langzeitausfall wäre nur schwer zu verkraften

Die Führungsaufgaben der Kapitänin sollen zum Teil von den weiteren Mitgliedern des Mannschaftsrats, Radzuweit und Zuspielerin Denise Imoudu, übernommen werden. „Aber Karine wird, sobald es ihr Gesundheitszustand zulässt, wieder eng ans Team heranrücken und von außen Führung übernehmen“, sagte der Coach, der bei nur elf Spielerinnen im Kader hoffen muss, keinen weiteren Langzeitausfall hinnehmen zu müssen. Im Training sollen Spielsituationen im Modus sechs gegen sechs auch weiterhin möglich sein. Dafür sollen Sauermanns Lebensgefährtin Riikka Tiilikainen, die vor ihrer aktuellen Tätigkeit als Scout auch schon für Aurubis spielte, und Co-Trainer Slava Schmidt eingebunden werden. „Gemeinsam werden wir Karine irgendwie ersetzen“, sagte Sauermann.