Hamburg. Der Assistenzkapitän des Hamburger Eishockeyteams fordert mehr Auswärtssiege

Was ein überzeugender Heimsieg gegen ein Topteam der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bewirken kann, wenn man um jeden Punkt für die Play-off-Qualifikation kämpfen muss, das war am Montagmittag in der Volksbank-Arena zu besichtigen. Seit Wochen wurde dort nicht mehr mit so viel Vergnügen trainiert, wie es die Profis der Hamburg Freezers einen Tag nach ihrem 4:2-Erfolg gegen die Düsseldorfer EG ausstrahlten.

Mathieu Roy allerdings hatte im Gespräch mit dem Abendblatt keine Lust auf zu viel Euphorie, und wer wollte dem 66-fachen NHL-Akteur dies angesichts seiner Erfahrung aus 13 Profijahren auch verdenken? „Natürlich dürfen wir uns kurz freuen, aber dann müssen wir den Blick auf die kommenden Aufgaben richten. Wir sind noch lange nicht dort, wo wir hinwollen“, mahnt der Assistenzkapitän, der gegen die DEG zunächst seinen 100. Scorerpunkt (22 Tore/78 Vorlagen) im 194. DEL-Spiel einfuhr und dann eine Spieldauerstrafe für einen Check gegen Daniel Kreutzer kassierte. Die DEL stellte das nach solchen Strafen obligatorische Verfahren am Montag ein, Roy ist am Freitag (19.30 Uhr) beim Tabellennachbarn ERC Ingolstadt spielberechtigt.

Und das ist gut so, schließlich ist der Frankokanadier neben Kapitän Christoph Schubert, dessen Knieblessur ebenfalls ausgestanden ist, die einzige Konstante in der Freezers-Abwehr, die in dieser Saison mit 134 Gegentreffern die viertschwächste der Liga ist. Den Grund dafür meint Roy in der Mentalität des Teams erkannt zu haben. „Manchmal vergessen wir unsere Identität, das harte Arbeiten, das uns in den vergangenen Jahren erfolgreich gemacht hat“, sagt er. Wer einige Details nicht beherzige, der könne seine Balance nicht finden. „Wenn wir nicht alle bereit sind, in jedem Spiel alles zu geben, dann werden wir unsere Konstanz auch nicht finden“, mahnt Roy.

Der 32-Jährige, der sein viertes Jahr in Hamburg „definitiv als das härteste“ bewertet, ist allerdings überzeugt davon, dass die Qualifikation für die Play-offs gelingen wird. „Es sind noch zehn Spiele, in denen wir so viele Punkte wie möglich holen müssen. Vor allem müssen wir endlich auswärts Ergebnisse abliefern“, sagt er. Jedem Spieler sei bewusst, was das Verpassen der Ausscheidungsspiele für den Club bedeuten würde. „Die Aufbauarbeit von einigen Jahren wäre massiv gestört, es wäre ein riesiger Rückschritt“, sagt er. Und zu einem solchen ist ein Anführer wie Roy nicht bereit.