München. Pep Guardiola soll Manchester City zum ersehnten Triumph in der Champions League führen. Schon 2012 gab es Verhandlungen.

Welcome Pep Guardiola! Der weltweit begehrte Noch-Trainer des FC Bayern München soll den Scheichclub Manchester City zum ersehnten Triumph in der Champions League führen. Nach einem langen Flirt mit dem englischen Vizemeister kam der Katalane am Montag mit dem Club aus Manchester zusammen. Im Sommer startet die für drei Jahre anvisierte gemeinsame Zeit bei der erst dritten Trainerstation Guardiolas.

Auf vier glorreiche Jahre beim FC Barcelona (2008 bis 2012) und drei noch nicht endgültig zu bewertende Jahren beim FC Bayern (2013 bis 2016) folgt nun das Kapitel auf der Insel, auf die es den 45-Jährigen schon länger zog. „Der einzige Grund, warum ich meinen Vertrag nicht verlängert habe, ist: Ich will in England in der Premier League trainieren“, hatte Guardiola sein „Bye bye Bayern“ begründet. Angeblich soll Guardiola in Manchester 25 Millionen Euro pro Jahr verdienen.

Jürgen Klopp äußerte sich positiv über den Wechsel. „Sie bekommen einen der besten Fußball-Trainer der Welt“, sagte der Liverpool-Coach am Montag. „Pep hat alles in Spanien gewonnen, fast alles in Deutschland geholt, und ich denke, er möchte alles in England gewinnen.“ Über die Beweggründe Guardiolas, sich für Manchester City zu entscheiden, mochte Klopp nicht spekulieren. „Dafür kenne ich ihn zu wenig“, sagte der 48-Jährige.

In der Champions League scheiterte Pep

Im Jahr 2012 entschied sich Guardiola noch gegen ein Engagement bei den „Citizens“, Verhandlungen von damals bestätigte City nun. Stattdessen brachte Guardiola Glanz und Glamour in die Bundesliga. Er feierte Erfolge mit den Münchnern, bei denen in der neuen Saison der Italiener Carlo Ancelotti das Kommando übernimmt.

Zwei Meisterschaften, einen DFB-Pokalsieg, Siege bei der Club-Weltmeisterschaft und im Uefa-Supercup gehen auf Guardiolas Konto. Aber in der Champions League scheiterte er zweimal im Halbfinale. In Barcelona feierte dagegen 14 Titel, darunter gleich zweimal den in der Königsklasse.

Genau von diesem Coup träumt die City Football Group mit ihren Scheichs an der Spitze schon seit langem. Irrsinnige Summen hat der Club, die Rede ist von mehr als 900 Millionen Euro allein für Transfers seit 2009, ausgebenen. In Pokalen hat sich das noch nicht ausgezahlt, in der Champions League scheiterten die Engländer immer vorzeitig.

Manuel Pellegrini, der aktuelle City-Coach, feiert im Jahr 2014 immerhin den Meistertitel. Kurioserweise gab der Chilene am Montag selbst ungefragt zum Ende der Pressekonferenz das Ende seiner Arbeit nach dieser Saison bekannt - der Verein gab wenig später die Verpflichtung von Guardiola bekannt.

Guardiola wurde wenig später am Münchner Flughafen gesehen, seine Ehefrau Cristina soll zuletzt sogar schon in Manchester auf der Suche nach einer Schule für die drei Kinder gewesen sein. Bei seinen nächsten Auftritten in München wird Guardiola wohl reichlich zu seiner sportlichen Zukunft befragt.

Dabei musste er dort dieser Tage schon genügend ungeliebte Fragen beantworten: zu Kabinen-Interna, Maulwurf-Affäre und Verletztenproblematik. Denn nach dem Ausfall von Jérôme Boateng muss nun auch noch Javi Martínez einige Wochen pausieren. Die beiden Innenverteidiger fehlen Guardiola erst einmal, wenn er an seinem goldenen Abschied in München bastelt.

Pikanterweise könnten Guardiolas aktueller und künftiger Verein in der Champions Leauge noch in dieser Saison aufeinandertreffen. Und nach der vom Zeitpunkt her überraschenden Bekanntgabe dürften in den kommenden Tagen auch angesichts der gewaltigen Finanzkraft von City die Spekulationen losgehen, ob Guardiola nicht einen Star des FC Barcelona oder sogar des FC Bayern versucht, auf die Insel zu locken.

In Manchester werden sie versuchen, dem schon lange umgarnten Kulttrainer alle Wünsche zu erfüllen. Schon lange vor seinem bekanntgewordenen Abschied bei den Bayern hielten sich Gerüchte um Guardiolas Engagement bei den „Citizens“ hartnäckig.

Den Vorstandsvorsitzenden des Vereins Ferran Soriano sowie Sportdirektor Txiki Begiristain kennt der Trainer aus seiner Zeit beim FC Barcelona. Als Duo gewannen Trainer Guardiola und Sportdirektor Begiristain im Jahr 2009 die Champions League. Nun soll das Gespann im kommenden Sommer wieder vereint werden.

„Peps Unterschrift bei City hat wirklich meinen Tag versaut. Seine Erfolge bei Barca & Bayern sind irreal“, twitterte der frühere englische Nationalspieler Rio Ferdinand.

Der rastlose Guardiola wurde bei vielen Topclubs in Europa, insbesondere aber in England, als heißer Trainerkandidat gehandelt. Manchester City galt als Kandidat Nummer 1 - überraschend war am Montag höchstens der Zeitpunkt der Bekanntgabe. Prompt brach die Internetseite des Vereins kurzzeitig zusammen.

Der 19. Bundesliga-Spieltag

Der Berliner Vladimir Darida (vorne) kämpft gegen Werders Santiago Garcia um den Ball
Der Berliner Vladimir Darida (vorne) kämpft gegen Werders Santiago Garcia um den Ball © dpa | Carmen Jaspersen
Werders Torwart Felix Wiedwald feuert sein Team an
Werders Torwart Felix Wiedwald feuert sein Team an © dpa | Carmen Jaspersen
Raul Bobadilla zieht auch ohne Tor blank
Raul Bobadilla zieht auch ohne Tor blank © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Marwin Hitz hielt alles was auf sein Tor kam
Marwin Hitz hielt alles was auf sein Tor kam © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Der Schalker Leroy Sane schießt den Ball ins Tor zum 0:2
Der Schalker Leroy Sane schießt den Ball ins Tor zum 0:2 © dpa | Fredrik Von Erichsen
Klaas-Jan Huntelaar im Duell gegen Slobodan Rajkovic
Klaas-Jan Huntelaar im Duell gegen Slobodan Rajkovic © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
Der Schalker Roman Neustädter (l.) schlägt den Ball vor dem Der Darmstädter Sandro Wagner weg
Der Schalker Roman Neustädter (l.) schlägt den Ball vor dem Der Darmstädter Sandro Wagner weg © dpa | Fredrik Von Erichsen
Javier Hernandez Chicharito feiert sein Elfmetertor
Javier Hernandez Chicharito feiert sein Elfmetertor © Bongarts/Getty Images | Mika Volkmann
Er traf danach noch ein zweites Mal
Er traf danach noch ein zweites Mal © dpa | Federico Gambarini
Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang trifft zum 1:0 per Kopf
Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang trifft zum 1:0 per Kopf © REUTERS | INA FASSBENDER
Dortmunds Shinji Kagawa (r.) kann gegen Max Christiansen von Ingolstadt nicht an den Ball kommen
Dortmunds Shinji Kagawa (r.) kann gegen Max Christiansen von Ingolstadt nicht an den Ball kommen © dpa | Bernd Thissen
Robert Bauer rustikal gegen Adrian Ramos
Robert Bauer rustikal gegen Adrian Ramos © Bongarts/Getty Images, | Lars Baron
Jhon Andres Cordoba (l.) wird von Gladbachs Havard Nordtveit gestört
Jhon Andres Cordoba (l.) wird von Gladbachs Havard Nordtveit gestört © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
Lars Stindl und Martin Hinteregger klären gemeinsam
Lars Stindl und Martin Hinteregger klären gemeinsam © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
Havard Nordtveit (r.) im Duell mit Yunus Malli
Havard Nordtveit (r.) im Duell mit Yunus Malli © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
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Aus Respekt vor Pellegrini habe man die Entscheidung jetzt öffentlich gemacht, man wolle unnötige Gerüchte vermeiden, hieß es von City am Montag. Der Chilene Pellegrini ist seit 2013 dort, verlängerte im Herbst bis 2017. „Der Club hat nichts hinter meinem Rücken getan. Ich wusste dies einen Monat zuvor. Deswegen ziehe ich es vor, es heute zu beenden“, sagte Pellegrini.