Ausrufezeichen: Der 1. FC Köln hat eine Woche vor seinem Gastspiel beim HSV dem Champions-League-Aspiranten VfL Wolfsburg beim 1:1 zwei eingeplante Punkte abgeknöpft. Anthony Modeste (75. Minute) glich den Wolfsburger Führungstreffer von Julian Draxler (67.) aus. „Ein Punkt in Wolfsburg ist super für uns, aber wir schweben auch nicht auf Wolke sieben“, sagte Kölns Manager Jörg Schmadtke. Köln muss in Hamburg allerdings auf Kapitän Matthias Lehmann verzichten, der seine fünfte Gelbe Karte sah. Die teuer zusammengestellte VfL-Mannschaft wurde von ihren Fans ausgepfiffen. „Wir müssen uns in einigen Punkten verbessern, das ist gar keine Frage“, befand Manager Klaus Allofs.

Abgehakt: Eine „Maulwurf“-Affäre um das angeblich schlechte Verhältnis zwischen Trainer Pep Guardiola und dem Team sowie die Ausfälle von Jerome Boateng und kurzfristig Javi Martínez – die Aufgabe gegen 1899 Hoffenheim schien für die Bayern zur Randnotiz zu verkommen und war auch bald abgehakt. Dank zweier Tore von Robert Lewandowski (32., 64.) gelang ein souveräner Sieg gegen den Tabellen-Vorletzten, der nun bereits fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz hat. Die neuerliche Knieblessur von Martinez, der eigentlich als Boateng-Ersatz vorgesehen war, sei laut Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer aber „keine große Geschichte“. Sportvorstand Karl-Heinz Rummenigge betonte deshalb, dass der Club nicht mehr auf dem Transfermarkt tätig werde: „Es wird keine SOS-Lösungen geben.“


Abstiegsgefahr: Trainer Thomas Schaaf versucht auch in der immer bedrohlicheren Situation von Hannover 96 nach dem 0:3 bei Bayer Leverkusen Ruhe auszustrahlen. „Noch ist unser Ziel erreichbar“, befand Schaaf nach der zweiten Niederlage unter seiner Leitung. Jetzt sind die Niedersachsen Letzter, die Konkurrenz punktet und der Abstand zum rettenden Ufer wird immer größer. Die Suche nach einem weiteren Neuzugang läuft zudem zäh. „Wir tun uns sehr schwer und haben das Problem, dass ein Spieler, der sofort helfen soll, zum Tabellen-18. kommen muss“, erklärte Sportchef Martin Bader.


Ausrufezeichen: „Diese Mannschaft steigt nicht ab“, sagte Werder Bremens Trainer Viktor Skripnik nach dem 3:3 gegen Hertha BSC – und das Ausrufezeichen bei dieser Feststellung war eindeutig mitzuhören. Dass die stark abstiegsbedrohten Bremer gegen den Tabellendritten aus Berlin trotz 0:2 und 1:3 noch zu einem Punkt kamen, werteten Skripnik und Manager Thomas Eichin als entscheidenden Faktor für den weiteren Saisonverlauf. Mit einem Doppelschlag in der 75. und 77. Minute trug Oldie Claudio Pizarro entscheidend zu dem einfachen Punkt- und dreifachen Moralgewinn bei. Der 181. Treffer in seiner langen Bundesliga-Karriere schiebt den 37-Jährigen auf Rang fünf in der ewigen Torjägerliste. Doch euphorisch war Pizarro nicht. „Ich hätte lieber 2:1 gewonnen, aber für die Moral war das unglaublich wichtig“, sagte der Peruaner.


Anteilnahme: Der Zusammenbruch eines Darmstädter Anhängers während der Partie des Aufsteigers gegen Schalke 04 (0:2) löste noch eine bemerkenswerte Solidarität unter beiden Fangruppen aus. Schalker wie Darmstädter Fans stellten alle Gesänge und Anfeuerungsrufe ein, während der Mann im Stadion reanimiert werden musste. Als die Notärzte ihn ins Krankenhaus transportierten, erhoben sich Hunderte Zuschauer und applaudierten. „Herzlichen Dank auch an die Schalker Fans, die sich ab diesem Moment solidarisch gezeigt haben“, schrieb der Verein auf seiner Website.


Auswechselschiri: Für Bibiana Steinhaus war der Arbeitstag am Sonnabend bereits nach 45 Minuten beendet. Muskuläre Probleme setzten die Schiedsrichterin im Drittliga-Duell zwischen Preußen Münster und Rot-Weiß Erfurt (2:0) außer Gefecht, auch eine ärztliche Behandlung in der Pause half der 36-Jährigen nicht. Nur weil durch Zufall ein „Ersatz-Referee“ unter den Zuschauern war, konnte das Spiel mit 30-minütiger Verzögerung wieder angepfiffen werden. Steinhaus-Assistent Marcel Gasteier übernahm die Spielleitung. Florian Kaposty, zuvor per Lautsprecherdurchsage gesucht, rückte an die Seitenlinie.