Sollte es Haspa-Marathon-Chef Frank Thaleiser darum gegangen sein, für seine Veranstaltung zu trommeln, dann ist ihm das gelungen. Die Ankündigung, den deutschen Rekordhalter Arne Gabius nach dieser Saison aus dem Verein zu befördern, weil der es vorzieht, in London zu starten, verbreitete sich eher im Sprint- als im Langstreckentempo. Der Schaden dürfte in diesem Fall allerdings größer sein als der Nutzen.

Auf den ersten Blick ist es schon befremdlich, wenn der bekannteste Vertreter des Lauf-Teams Haspa-Marathon Hamburg der gleichnamigen Veranstaltung fernbleibt. Ein Start aber war nie Teil der Vereinbarung. Und Gabius hat seine Entscheidung plausibel begründet: Er will sich in der Vorbereitung auf Olympia in Rio mit den Besten der Branche messen. Die aber laufen nicht in seiner Heimatstadt, sondern zum Beispiel in London.

Auch Thaleiser war Läufer, und Läufer sind Individualisten. Das mag eine Erklärung sein, warum der Streit eskaliert ist. Unnötig bleibt er trotzdem. Wenn die Leichtathletik wieder Boden unter den Füßen gewinnen will und nicht im Doping- und Korruptionssumpf versinken, dann braucht sie alle Kräfte, die willens und in der Lage sind, sie da herausziehen. Leute wie Gabius und Thaleiser also. Ihnen und dem Marathon wäre zu wünschen, dass sie einander die Hand reichen.

Seite 32 Gabius wirft Marathonchef schlechten Stil vor