Hamburg.

Knapp eine Woche nach dem Rückzug vom Bundesliga-Spielbetrieb löst sich der Kader des Handball-Sport-Vereins Hamburg weiter auf. Am Freitag meldete der THW Kiel die Verpflichtung des estnischen Nationalspielers Dener Jaanimaa. 13 Spieler haben den HSV damit bisher verlassen, sieben haben noch keinen neuen Verein gefunden. Die Betriebsgesellschaft des früheren deutschen Meisters und Champions-League-Siegers ist insolvent, zudem war dem Club die Lizenz entzogen worden. Er darf in der kommenden Saison damit höchstens in der Dritten Liga starten.

Jaanimaa, 26, unterschrieb beim Rekordmeister einen Vertrag bis Saisonende. „Wir haben nach Steffen Weinholds Verletzung bei der Europameisterschaft einen torgefährlichen Spieler für den rechten Rückraum gesucht“, begründete THW-Trainer Alfred Gislason die Verpflichtung des Esten. „Dener erfüllt unser Profil und ist ein erfahrener Spieler, der uns sofort wird helfen können.“ Nationalmannschaftskapitän Weinhold und sein Kieler Teamkollege Christian Dissinger hatten beim 30:29-Sieg im EM-Hauptrundenspiel gegen Russland am vergangenen Sonntag Adduktorenverletzungen erlitten und werden den Norddeutschen für längere Zeit fehlen.

Aus dem einstigen HSV-Kader haben sich nur Tim-Oliver Brauer, Piotr Grabarczyk, Pascal Hens, Felix Mehrkens, Casper Mortensen, Drasko Nenadic und Stefan Schröder noch keinem neuen Verein angeschlossen.