hamburg. Tennisverbände von Hamburg und Schleswig-Holstein weiten ihre Kooperation deutlich aus. Verbände wollen aber eigenständig bleiben.

Die Tennisverbände von Hamburg (HTV) und Schleswig-Holstein (TVSH) wollen ihre seit Jahren bestehende Kooperation entscheidend ausweiten. Im Februar nimmt in der HTV-Zentrale in Horn das neu gegründete Sportbüro Nord seine Arbeit auf. Unter Leitung von HTV-Sportdirektor Julian Battmer und TVSH-Geschäftsführer Thomas Chiandone sollen dort Verbandsaktivitäten gebündelt werden, um den Mitgliedern mehr Service bieten zu können. Zunächst zwei hauptamtliche Mitarbeiter kümmern sich um die Belange von rund 80.000 Aktiven aus 450 Vereinen (Hamburg: 91 Clubs, 34.000 Mitglieder).

„Die beiden Landesverbände unterscheiden sich zwar in ihrer Struktur, aber es gibt viele Themen, die uns verbinden, wie die Leistungsklassenstruktur, das Turnierwesen und die Medenspielplanung“, sagt Battmer, 30. Durch die Bündelung von Kompetenzen soll eine höhere Erreichbarkeit der Verwaltung und eine schnellere Umsetzung von Projekten ermöglicht werden. „Das einzelne Mitglied profitiert davon, dass wir die Turnierkalender synchronisieren und dadurch einen organisierteren Spielbetrieb anbieten und grundsätzlich den Service deutlich verbessern können“, sagt Battmer.

Derzeit wird die erste Etage des HTV-Zentrums renoviert, um den Mitarbeitern moderne Arbeitsplätze und -strukturen bieten zu können. Den Umbau finanzieren beide Verbände gemeinsam, die Mitarbeiter werden getrennt bezahlt. „Mittelfristig wollen wir mehr Mitarbeiter einstellen und mehr Aktionen wie Mitgliedergewinnung und Turnierreisen anbieten“, sagt Battmer. Die gemeinsame Austragung der Verbandsmeisterschaften, die 2015 beim TC Alsterquelle stattfanden und in diesem Jahr in Hamburg geplant sind, sei nur ein Anfang gewesen. „Durch die Komprimierung der Öffentlichkeitsarbeit lassen sich dank der Synergieeffekte im EDV-Bereich sogar Kosten sparen“, sagt Battmer.

„Wir versprechen uns von dieser Neuordnung auch, dass es zu einer größeren Beteiligung von Hamburgern an Turnieren in Schleswig-Holstein und umgekehrt kommt“, sagt Chiandone, 49. Dennoch ist beiden Initiatoren wichtig zu betonen, dass die beiden Verbände eigenständig bleiben. Der TVSH behält seine Geschäftsstelle in Kiel, die Bereiche Jugend- und Leistungssport bleiben getrennt, die Gründung eines Nordverbands ist nicht angedacht.