Melbourne.

Bis ihr Überraschungscoup gegen die Italienerin Roberta Vinci perfekt war, musste Anna-Lena Friedsam noch eine Schrecksekunde überstehen. Weil die US-Open-Finalistin von 2015 bei Friedsams Matchball das Hawk-Eye bemühte, dauerte es etwas länger, ehe der Einzug der 21-Jährigen aus Neuwied ins Achtelfinale der Australian Open perfekt war. „Als ich den Ball auf der Videoleinwand habe fliegen sehen, habe ich gedacht, der ist im Aus“, sagte die deutsche Meisterin. Doch dann bestätigte die Technik das 0:6, 6:4, 6:4 und damit Friedsams größten Karriereerfolg.

„Das ist einfach unglaublich“, sagte Friedsam. Entgegen ihres sonst eher zurückhaltenden Naturells hüpfte sie nach dem Triumph über den hellblauen Platz in der Hisense Arena und stieß einen spitzen Jubelschrei aus. „Das hat sie klasse gemacht. Sehr beeindruckend, wie souverän sie das Match zu Ende gespielt hat“, lobte Bundestrainerin Barbara Rittner, die die Partie auf der Tribüne der zweitgrößten Arena der Anlage verfolgte.

Mit Blick auf das Fedcupduell gegen die Schweiz Anfang Februar in Leipzig hat Rittner nun auch Friedsam auf dem Zettel. Schon beim Jahresauftakt in Shenzhen (China) erreichte sie das Halbfinale. Damals scheiterte sie an der Polin Agnieszka Radwanska, die nun am Sonntag auch ihre Achtelfinalgegnerin ist. „Es ist noch nicht zu Ende für mich“, sagte Friedsam mit Blick auf das Duell gegen die Gewinnerin der WTA-Finals 2015.