Hamburg. Erschreckende Abwehrfehler kosten Hamburgs Eishockeyteam beim 3:5 in Nürnberg wichtige Punkte

Auswärtsspiele der Hamburg Freezers werden langsam zu einem echten Ärgernis. Am Freitagabend zeigte die Auswahl von Cheftrainer Serge Aubin bei den Nürnberg Ice Tigers wieder über weite Strecken eine ansprechende Leistung, brachte sich beim 3:5 (1:2, 1:2, 1:1) mit üblen Defensivpatzern aber selbst um den Lohn und muss nach der fünften Auswärtspleite in Serie tatsächlich befürchten, in dieser Saison die Play-offs zu verpassen. „Von jetzt an haben wir nur noch Play-off-Spiele, es gibt keine Ausreden mehr. Wir müssen Spiele gewinnen“, sagte Kapitän Christoph Schubert

Die beste Nachricht des Tages hatte es am Morgen gegeben. Brett Festerling, der wegen eines durchtrennten Nervs im rechten Handgelenk seit den Play-offs der vergangenen Saison, unterbrochen nur durch ein erfolgloses Zwei-Spiele-Comeback Anfang Oktober, ausgefallen war, wurde von Freezers-Teamarzt Jan Schilling für einsatzfähig erklärt. Der Verteidiger flog um 14.40 Uhr dem Team hinterher.

Das Defensivverhalten des Teams konnte der 29-Jährige aber auch nicht positiv beeinflussen. Nach 80 Sekunden vergaß Sam Klassen in der Spieleröffnung, den Puck mitzunehmen. Den Stockfehler des Verteidigers nutzte Nürnberg zur Führung. Den Ausgleich von Garrett Festerling, der einen schnellen Konter unter gütiger Mithilfe von Nürnbergs Torhüter Tyler Bes­korowany abschloss, beantworteten die Franken nicht einmal zwei Minuten später, als Marco Pfleger mit einem Schuss ins kurze Eck Hamburgs Torhüter Sébastien Caron schlecht aussehen ließ. Und auch ein Unterzahltor von Sean Sullivan, der von der blauen Linie ausglich, brachte kein Selbstvertrauen. Im Gegenteil: Weil die komplette Abwehr Caron zweimal sträflich allein ließ, konnte Nürnberg nach zwei Abstaubertoren mit einer Zweitoreführung in die letzte Pause gehen.

Als David Wolf in doppelter Überzahl der Anschlusstreffer gelang, hoffte Hamburg auf Punkte, doch diese Hoffnung zerstob drei Minuten vor Spielende, als Nürnberg mit einem Konter die Entscheidung herbeiführte. An diesem Sonntag (14.30 Uhr, Barclaycard Arena) ist ein Sieg gegen die Augsburger Panther nun Pflicht.

Tore: 1:0 (1:22) Pfleger (Reimer, Reinprecht), 1:1 (10:12) G. Festerling (Wolf, Flaake), 2:1 (12:09) Pfleger (Reinprecht), 2:2 (22:02) Sullivan (Mitchell) 4-5, 3:2 (25:59) Pföderl (Steckel, Möchel), 4:2 (29:33) Steckel (Pföderl), 4:3 (46:27) Wolf (G. Festerling) 5-3, 5:3 (57:09) Reimer (Reinprecht, Pfleger). Strafminuten: 10/12. Schiedsrichter: Aicher/Haupt (Rosenheim/Kempten). Zuschauer: 5043.