Aktuelle Meldungen und Ereignisse sowie Ergebnisse aus der Welt des Wintersports. Der Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Freund dritter bei Prevc-Sieg

17.45 Uhr: Skisprung-Weltmeister Severin Freund hat die erhoffte Revanche gegen Tournee-Triumphator Peter Prevc beim Heim-Weltcup in Willingen verpasst. Mit dem dritten Platz feierte der Bayer am Sonntag vor 12 000 Fans aber dennoch eine gelungene Generalprobe für die Skiflug-WM in der kommenden Woche am Kulm.

Nach Sprüngen auf 145,5 und 133 Meter lag Freund mehr als 30 Punkte hinter dem erneut überragenden Prevc. Der Slowene flog mit 148,5 und 145,5 Meter zu seinem siebten Saisonsieg. Zweiter wurde der Norweger Kenneth Gangnes mit 139,5 und 141 Meter.

Eine gute Vorstellung lieferte Andreas Wellinger ab, der mit 143,5 und 129,5 Meter auf Rang fünf sprang und damit sein bestes Saisonergebnis verzeichnete. Andreas Wank (14.), Michael Neumayer (21.), Stephan Leyhe (23.) und Richard Freitag (29.) sammelten ebenfalls Weltcup-Punkte. Karl Geiger schied als 36. aus.

Dahlmeier gewinnt auch in Ruhpolding

Biathletin Laura Dahlmeier hat zum Abschluss des Heim-Weltcups in Ruhpolding ihren sechsten Weltcupsieg gefeiert. Einen Tag nach ihrem Erfolg in der Verfolgung setzte sich die 22-Jährige am Sonntag auch im Massenstart durch. Die Staffel-Weltmeisterin leistete sich am Sonntag über die 12,5 Kilometer keinen Schießfehler und hatte 15,3 Sekunden Vorsprung auf die Französin Marie Dorin Habert. Dahlmeier sicherte sich damit ihren ersten Doppelerfolg bei einem Weltcup.

„Heute war es auf alle Fälle ein perfektes Rennen für mich. Wahnsinn, ein Traum, ein geiles Rennen“, sagte Dahlmeier in der ARD. „Ich fühle mich gerade richtig stark.“

Nach dem Sprintsieg von Franziska Hildebrand haben die deutschen Damen damit erstmals seit fast vier Jahren alle drei Einzelrennen bei einem Weltcup gewonnen. Anfang Februar 2012 in Oslo hatte Magdalena Neuner in Sprint und Verfolgung gesiegt sowie Andrea Henkel im Massenstart.

Die anderen deutschen Damen schafften es am Sonntag nicht unter die Top 15. Hildebrand kam mit drei Fehlern auf Rang 17 (+ 1:30,9 Minuten). Vanessa Hinz wurde 19. (4 Fehler/1:52,6), Miriam Gössner belegte nach fünf Fehlern Platz 24 (+ 2:13,6 Minuten).

Mann wollte Kamel mit zum Skispringen nehmen

Das hatten die Organisatoren des Skisprung-Weltcups in Willingen in mehr als 30 Jahren noch nie erlebt: Zur Qualifikation am Freitag erschien ein Fan mit einem Kamel im Schlepptau. Der Mann begehrte für sich und das an einer Leine mitgeführte exotische Tier Einlass. Er wurde jedoch abgewiesen, teilten die Veranstalter am Sonntag mit. Das Mitbringen von Tieren zu dem seit 1995 ausgetragenen Event ist nicht erlaubt.

Sablikova gewinnt fünften EM-Titel

Olympiasiegerin Martina Sablikova hat zum fünften Mal den Titel bei Eisschnelllauf-Europameisterschaften gewonnen. Die Tschechin schloss damit in Minsk nach ihren Siegen 2007, 2010, 2011 und 2012 zur Inzellerin Anni Friesinger und der Dresdnerin Andrea Schöne-Ehrig auf, die gleichfalls jeweils fünfmal Europameisterin waren. Erfolgreicher ist bislang nur die Erfurterin Gunda Niemann-Stirnemann mit acht EM-Goldmedaillen.

Sablikova setzte sich am Sonntag nach ihrem Überraschungserfolg über 1500 Meter auch über 5000 Meter in Bahnrekordzeit von 6:58,44 Minuten klar durch. Mit 161,455 Punkten verwies sie die niederländische Titelverteidigerin Ireen Wüst (163,188 Punkte) auf Platz zwei. EM-Bronze ging an die Niederländerin Antoinette de Jong. Die 19-jährige Erfurterin Leia Behlau hatte zuvor mit dem 16. und damit vorletzten Platz enttäuscht.

Deutsche Slalom-Fahrer verpassen Podest

Die deutschen Slalom-Rennfahrer haben beim Weltcup von Adelboden einen Podestplatz verpasst. Bei schwierigen Bedingungen fuhr Felix Neureuther am Sonntag auf den achten Platz, Fritz Dopfer rangierte sich eine Position dahinter ein. Der Sieg in der Schweiz ging an den Norweger Henrik Kristoffersen vor Marcel Hirscher aus Österreich und dem Führenden nach dem ersten Lauf, Alexander Choroschilow aus Russland. Kristoffersen feierte den dritten Sieg im vierten Torlauf der Saison. Dominik Stehle gelang als 14. sein bestes Ergebnis im Weltcup, Linus Strasser landete auf dem 26. Platz.

Deutsche Biathleten bleiben in Ruhpolding ohne Podestplatz

Ohne den erkrankten Staffel-Weltmeister Simon Schempp sind die deutschen Biathleten erstmals in dieser Saison bei einem Weltcup ohne Podestplatz geblieben. Zum Abschluss der Heimrennen in Ruhpolding lief Arnd Peiffer am Sonntag im Massenstart als bester Deutscher auf Rang fünf und holte für die deutschen Herren das beste Ergebnis des Wochenendes.

Nach einem Fehler hatte der 28-Jährige nach 15 Kilometern 33,3 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Franzosen Martin Fourcade, der seinen 41. Weltcup-Sieg feierte. Zweiter wurde Ondrej Moravec aus Tschechien vor dem Norweger Tarjei Bö. Benedikt Doll wurde nach drei Schießfehlern (+ 50,1 Sekunden) Elfter, Andreas Birnbacher (3 Fehler/+ 1:13,4 Minuten) kam als 14. ins Ziel.

Deutschlands bester Skijäger Schempp hat wegen den Nachwirkungen einer Erkältung nach dem Verzicht auf Sprint und Verfolgung auch seine Teilnahme am Massenstart abgesagt: „Ich habe gehofft und alles versucht. Aber leider bin ich noch nicht so fit, dass es Sinn macht. Bei einem Weltcup muss man einfach 100-prozentig gesund sein.“

Damit dürfte für den dreimaligen Saisonsieger der Kampf um den Gesamtweltcup vorbei sein. Denn nach seinen beiden Nullnummern beim Saisonauftakt in Östersund hat Schempp bereits fünf Rennen ohne jeglichen Punktgewinn auf dem Konto.

Vonn gewinnt Super-G - Rebensburg verschenkt Podestplatz

Skistar Lindsey Vonn hat auch den Super-G in Altenmarkt-Zauchensee gewonnen. Die Amerikanerin setzte sich am Sonntag überlegen durch und feierte ihren 73. Erfolg im Weltcup. Einen Tag nach ihrem Sieg in der Abfahrt verwies die 31-Jährige ihre Gesamtweltcup-Rivalin Lara Gut aus der Schweiz und die Österreicherin Cornelia Hütter auf die Plätze. Viktoria Rebensburg aus Kreuth vergab einen Platz auf dem Podium und möglicherweise sogar den Sieg durch einen großen Fehler im Schlussabschnitt. Bei der letzten Zwischenzeit war die Deutsche noch mit 0,35 Sekunden in Führung gelegen - am Ende verpasste sie mit 1,85 Sekunden Rückstand sogar die Top Ten.

Rodler Loch schon in WM-Form

Rodel-Olympiasieger Felix Loch ist drei Wochen vor der Heim-WM schon in Topform, die deutschen Frauen suchen noch die Goldspur. Loch feierte am Sonntag auf der ungeliebten Bahn im lettischen Sigulda dank einer Klasseleistung seinen zweiten Saisonsieg und verbesserte sich im Gesamtweltcup auf Rang zwei. Am Vortag hatten die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt ihr Rennen ebenfalls gewonnen, sie führen nun auch in der Gesamtwertung. Dagegen verpassten Tatjana Hüfner als Zweite und Natalie Geisenberger als Dritte den Sieg bei den Frauen.

Eine falsche Kufenwahl hatte Loch im Vorjahr noch den erhofften WM-Triumph in Sigulda gekostet, diesmal ließ er der Konkurrenz keine Chance. „Ich habe aus dem letzten Jahr gelernt“, sagte der 26-Jährige der ARD. Mehr als zwei Zehntelsekunden Vorsprung hatte Loch am Ende vor dem Russen Semen Pawlitschenko, Dritter wurde der Amerikaner Tucker West. Ralf Palik und Andi Langenhan verpassten als Vierte und Fünfte nur knapp das Podest.

Gesamtweltcup-Spitzenreiter Wolfgang Kindl aus Österreich musste sich nach einem verpatzten zweiten Lauf mit Rang sieben begnügen. Sein Vorsprung auf Loch schmolz damit nach der siebten von zwölf Weltcup-Stationen auf 21 Zähler. „Das hat mir heute ein bisschen in die Karten gespielt. Ich hoffe, dass ich am Ende oben stehe“, sagte Loch. Vater und Bundestrainer Norbert Loch hat aber auch den Gesamtdritten Chris Mazdzer aus den USA noch auf der Rechnung. „Die Drei werden den Weltcup unter sich ausmachen“, sagte der Coach.

Auch bei den Frauen um Olympiasiegerin Geisenberger sieht der Bundestrainer alles im Plan. „In Richtung WM sind wir auf einem guten Weg“, befand Loch. Beim Sieg der Russin Tatjana Iwanowa unterliefen Geisenberger zwar einige Fehler, dennoch kletterte sie in der Gesamtwertung auf Rang zwei hinter der Amerikanerin Summer Britcher. „Ich denke, bei der WM werden die Karten neu gemischt“, sagte Geisenberger.

Teamkollegin Hüfner gelang mit Rang zwei ihr bestes Saisonergebnis. „Es wäre schön, wenn ich bis zum Ende der Saison noch die hundert Prozent erreiche“, sagte die Thüringerin mit Blick auf ihre Formkurve.

Völlig aus der Spur gerieten bei den Doppelsitzern die bisherigen Gesamtweltcup-Führenden Toni Eggert/Sascha Benecken, die im ersten Lauf schwer stürzten. Beide blieben unverletzt, verloren die Weltcup-Führung aber an die Olympiasieger Wendl/Arlt. „Wir sind super glücklich, dass wir kurz vor der Heim-WM wieder ganz oben stehen“, sagte Arlt.