Berlin.

Copacabana, Zuckerhut, Christusstatue – Touristenmagnet Rio de Janeiro ist für die deutschen Volleyballer zum ultimativen Sehnsuchtsziel geworden. Die erfolgshungrige Generation um Star Georg Grozer will sich den Traum von Olympia ein letztes Mal erfüllen. „Das ist die größte Ehre für einen Sportler, die man haben kann“, schwärmte der 31 Jahre alte Diagonalangreifer. „Und für mich ist es die letzte Chance, noch mal daran teilzunehmen.“ Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen hat eine gute Ausgangsposition. Nach dem vorzeitigen Einzug ins Halbfinale des Qualifikationsturniers in Berlin am Sonnabend (16.30 Uhr/Sport 1 und sportdeutschland.tv), der schon vor dem abschließenden 3:2-Sieg (21:25, 25:17, 25:22, 20:25, 15:10) im letzten Gruppenspiel gegen Polen am Freitagabend feststand, fehlen dem Gruppensieger nur noch zwei Erfolge, um sogar direkt die Flüge nach Brasilien buchen zu dürfen. Der Gegner heißt nun Russland.

Selbst Rang zwei und drei eröffnen noch eine Chance bei einem letzten Qualifikationsturnier ab Mitte Mai in Japan, das deutlich schwächer besetzt sein wird als das Gipfeltreffen von Olympiasieger Russland, Weltmeister Polen und Europameister Frankreich in Berlin. „Wir wollen die Chance schon hier ergreifen und nicht den Umweg Japan gehen müssen“, versicherte Mittelblocker Philipp Collin.

Nicht nur Heynen weiß, dass Olympia ohne Grozer kaum zu erreichen ist. Ein Diagonalangreifer seiner Extraklasse ist für die Generation nach „Hammerschorsch“ nicht in Sicht. „Ohne Georg haben wir ein kleines Pro­blem“, untertreibt Heynen gerne, wenn er auf die Bedeutung des Südkorea-Legionärs angesprochen wird. Für Grozer steht spätestens nach einer möglichen Qualifikation für Rio eine Pause in der Nationalmannschaft an. „Das bin ich meiner Familie schuldig“, sagte er. Während er in Daejeon um Punkte kämpft, leben Frau Violetta und die schulpflichtigen Töchter Leana und Loreen weiter in Moers.