Hamburg. Der schnelle Offensivspieler des FC St. Pauli möchte sich für einen neuen Vertrag empfehlen

Es war ein arbeitsreicher Donnerstag für Jean-Fabrice „Fafa“ Picault. Zwei harte Trainingseinheiten standen auf dem Programm, ehe auf den Offensivspieler des FC St. Pauli die Herausforderung wartete. Nach der Nachmittagseinheit paukte der Haitianer mit US-amerikanischem Pass an der Kollaustraße Deutsch. „Ich habe es vor dem Urlaub und während meiner Zeit in Miami und New York etwas schleifen lassen, aber ich jetzt geht es wieder los“, sagte Picault.

Losgehen soll es für den schnellen Flügelstürmer auch auf dem Platz. Zum ersten Mal absolviert Picault eine gesamte Vorbereitung bei St. Pauli. Im Sommer stieß er erst Ende August zum Team und hatte körperlich einen deutlichen Rückstand auf seine Mitspieler. „Man kann meinen Zustand jetzt nicht mit dem im Sommer vergleichen. Ich fühle mich physisch richtig gut und habe denselben Level wie meine Kollegen“, sagte der 24-Jährige.

Bisher kam Picault nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. Lediglich beim 3:3 bei Union Berlin stand der Flügelflitzer in der Startformation. „Ich möchte nicht nur in Fürth in der ersten Elf stehen, ich möchte einen Unterschied machen. Und seien wir mal ehrlich: Bei der Kälte macht es keinen Spaß, auf der Bank zu sitzen“, scherzte Picault, der deshalb in seinem kurzen Heimaturlaub nicht nur die Beine hochgelegt hat.

Neben dem Trainingsplan, der von Athletiktrainer Janosch Emonts ausgehändigt wurde, schob Picault Sonderschichten. Regelmäßig arbeitete er mit einem Personal Coach und traf sich mit früheren Mitspielern zum Kicken in der Halle. „Ich glaube an meine Qualität und will sie jetzt konstant auf dem Platz zeigen. Es hilft mir sehr, dass ich die Liga aus der Hinrunde kenne und mich auch im Team richtig wohlfühle“, sagte Picault. „Ich möchte mich entwickeln, mehr Minuten spielen als im ersten Teil der Saison und zeigen, dass ich dem Team helfen kann“, sagte der Flügelstürmer, der dies aber nicht als Neujahrsvorsatz sieht. „Davon halte ich nichts. Ich nehme mir gute Vorsätze immer vor einer neuen Saison oder am besten jeden Morgen vor. Nicht nur am 1. Januar“, sagte Picault.

Bis zum Saisonende im Mai muss Picault Werbung in eigener Sache betreiben. Der Vertrag des Haitianers läuft zum 30. Juni aus. Gespräche über eine Verlängerung hat es noch nicht gegeben, auch weil St. Pauli eine Option ziehen könnte. Seine Zukunftspläne hat er erst einmal hintangestellt. „Das ist meine geringste Sorge. Wie es über den Sommer weitergeht, weiß ich noch nicht. Meine Priorität besteht darin, hart an mir zu arbeiten, gesund zu bleiben und meine Fähigkeiten konstant abzurufen“, sagte Picault.