Hamburg. Topstar Koné droht Sperre. Alternativen gesucht

Am Dienstag warteten die Verantwortlichen der Hamburg Towers noch auf das Schiedsgerichtsurteil der Zweiten Basketballbundesliga. Reumütig muss sich auch Spielmacher Bazoumana Koné bis zu der Nachricht der ProA gedulden, wie lange er nach seinem „disqualifizierenden Foul“ im Jena-Spiel (73:63) am Sonnabend gesperrt wird. Eine vereinsinterne Strafe hatten die „Türme“ schon angekündigt für Konés versuchte Kopfnuss gegen Jenas Lars Wendt im vierten Viertel.

Irgendwo zwischen einer und vier Partien dürfte die Sperre für den herausragenden Towers-Akteur der Hinrunde liegen. Ex-Nationalspieler Daniel Hain, der inzwischen in der Pressestelle des Clubs arbeitet, hatte sich in der Vorsaison im Oktober 2014 in Kirchheim mal zu einem Faustschlag in die Magengegend hinreißen lassen – und war für drei Spiele gesperrt und mit einer Geldstrafe belegt worden.

Der Alsterdorfer Jung Koné hat sich mit dem Aussetzer, für den er sich bei Wendt sofort entschuldigt hatte, selbst unglücklich ausgedribbelt. Der 22 Jahre alte beste Freund von NBA-Star Dennis Schröder warf und traf in der Hinrunde mit durchschnittlich 16,4 Punkten als drittbester Scorer der Liga. Von den Fans wurde er in einer Twitter-Umfrage zum besten deutschen Point Guard der ProA gewählt. „Mit dem, was er für sein Team leistet, ist Bazou ein MVP-Kandidat“, sagt sein Positionskonkurrent Anthony Canty, 24, sogar. Der Berliner zählt Koné also zu den ligaweit wertvollsten Spielern.

Anthony Akim Wilbur S. Canty ist der Mann, auf den es nun auf der Spielmacherposition ankommt – bereits am Sonntag in Essen. Zum Glück ist der A2-Nationalspieler gerade rechtzeitig in Form nach seiner Leisten-OP. Gegen Jena machte er sein bisher bestes Spiel im Towers-Trikot (17 Punkte, 2 Assists, 5 Rebounds). Sportdirektor Marvin Willoughby meint lapidar: „Ein Tony Canty ist noch nicht da, wo er hinwill. Wenn er da ist, wird er uns sehr viel Spaß bereiten.“ Wäre der erstligaerfahrene Canty (Bremerhaven und Trier) nicht so oft verletzt gewesen, hätten ihn die Towers wohl gar nicht bekommen. „Er ist eine Führungspersönlichkeit“, sagt Hamed Attarbashi. Der Towers-Coach war schon als Jugendkoordinator in Bremerhaven der Förderer von Canty und Koné. Er will das dynamische Duo am liebsten zusammen erleben. Vorerst aber dürfte auch der dritte Point Guard Steffen Kiese, 28, mehr Minuten erhalten. Auch der Ex-Stader hat sich toll entwickelt.