Eigentlich sind die Basketballer der Towers – im Gegensatz zu anderen Hamburger Vereinen – in einer beneidenswerten Lage: Ihre Halle ist meistens voll, die Zahl der Sponsoren wächst, der sportliche Erfolg stimmt. Wäre da nicht diese immer wiederkehrende Frage, wie hält es der Verein mit dem Aufstieg in die Erste Bundesliga? Noch nicht, zu früh, antwortet dann leicht genervt Sportchef Marvin Willoughby, der erst die organisatorischen Voraussetzungen schaffen will, um den Klassensprung zu wagen; frei nach dem Motto von Sportsenator Michael Neumann: Wer nach den Sternen greifen will, sollte erst mal eine Bodenstation bauen. An der basteln die Towers.

Das klingt nach weitsichtiger Planung, wäre Sport denn berechenbar. Hic Rhodos, hic salta, möchte man den Towers dann doch lieber zurufen, zeige jetzt, was du kannst, wer weiß, ob du eine solche Chance in absehbarer Zeit ein zweites Mal erhältst. Noch ist eine Phantom-Diskussion, hat die Rückrunde der Zweiten Bundesliga doch erst begonnen, und die Türme sind als Tabellenfünfter noch weit von einem denkbaren Aufstieg entfernt. Sollte sich jedoch die Möglichkeit eröffnen, schon in der nächsten Saison eine Klasse höher auf Korbjagd zu gehen, wäre es fahrlässig, diesen Ball nicht aufzunehmen. Jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage, hat der französische Wirtschaftswissenschaftler Jean-Baptiste Say einst gesagt. Man wächst mit seinen Aufgaben. Den Towers ist dies zuzutrauen. Deshalb: Mehr Mut!
Seite 22 Towers besiegen Tabellenführer Jena