Innsbruck.

Platz eins in Oberstdorf, Rang drei in Garmisch-Partenkirchen und nun der zweite Rang in Innsbruck: Severin Freund, 27, ist bei der 64. Vierschanzentournee in allen drei Wettbewerben auf das Podium gesprungen. Den derzeit schier übermächtigen Peter Prevc, 23, konnte er aber auch am Bergisel nicht bezwingen.

Frage: Wie bewerten Sie ihre Aussichten auf den Gesamtsieg vor dem Tournee-Finale in Bischofshofen?

Severin Freund: Es wäre natürlich wahnsinnig schön, wenn es sich noch ausgehen würde. Um die Tournee zu gewinnen, braucht es jetzt aber ein Wunder. Oder ein Unglück. Und das wünsche ich keinem.

Was sagen Sie zu ihrem Rivalen Peter Prevc? Wie würden Sie ihn beschreiben?

Freund: Er macht das schon extrem souverän und ist momentan einen Tick besser. Er holt in jedem Wettkampf alles raus und springt einfach sehr stabil. Ich habe immer schon gewusst, dass er ein großes Potenzial hat.

Sie sind im Probedurchgang bei der Landung gestürzt. Wie sehr hat Sie das beeinflusst?

Freund: Es ist natürlich blöd, wenn so etwas passiert. Das muss man erst einmal verdauen. Es ging aber sehr schnell weiter nach dem Sturz. Ich habe mich kurz von unserem Arzt durchchecken lassen, dann musste ich mich schon wieder auf den ersten Versuch vorbereiten. Dafür war es ein super Tag. Morgen werde ich den einen oder anderen blauen Fleck haben, aber das hätte noch viel schlimmer ausgehen können.

Im Wettkampf war jedenfalls nichts von einer Verunsicherung zu spüren...

Freund: Bis auf den Sturz war der Probesprung ja auch richtig gut. Und wie gesagt: Bis zum ersten Durchgang war einfach auch nicht mehr genug Zeit da, um groß darüber nachzudenken.

Auch wenn mit Bischofshofen noch eine Station vor Ihnen liegt: Wie bewerten Sie die bisherigen Springen der Tournee?

Freund: Schon jetzt ist es eine sehr schöne Tournee für mich. Vor allem Oberstdorf mit dieser fantastischen Stimmung wird lange in meiner Erinnerung bleiben. Aber wenn alles nach Plan gelaufen wäre, würde ich jetzt an Peters Stelle stehen. Für nächstes Jahr kann ich jetzt nicht nur aus negativen Dingen lernen wie in der Vergangenheit, sondern auch aus positiven Erlebnissen. (HA/dpa)