Leipzig. Da half auch keine Schneemaschine. Erstmalig fällt ein Biathlon-Weltcup in Deutschland aus – nun springt ein anderer Ausrichter ein.

Deutlich zu hohe Temperaturen, kein Schnee: Der Biathlon-Weltcup im thüringischen Oberhof vom 7. bis 10. Januar fällt aufgrund der milden Bedingungen aus. Das teilte der Weltverband IBU am Dienstag mit, nachdem er vom Deutschen Skiverband darüber informiert worden war. Es ist das erste Mal, dass ein kompletter Biathlon-Weltcup in Deutschland ausfällt.

Anderer Ausrichter muss einspringen

Ruhpolding soll für den abgesagten Biathlon-Weltcup in Oberhof zum Jahres-Auftakt einspringen. „Wir prüfen derzeit alle Möglichkeiten, wie der Weltcup in Deutschland gehalten werden kann“, sagte der Pressesprecher des Deutschen Skiverbandes, Stefan Schwarzbach, am Dienstagabend.

Wenn der Gemeinderat von Ruhpolding mitziehe und der Weltverband IBU zustimme, könne die endgültige Entscheidung am 27. Dezember fallen. „Ich denke, dass in Ruhpolding auch angesichts der über den Sommer gelagerten Schneereserven und der prognostizierten Minustemperaturen ab Mitte kommender Woche gute Bedingungen geschaffen werden“, sagte Schwarzbach.

Oberhof-Team hatte noch Schneemaschinen organisiert

In Ruhpolding soll neben der Ersatzveranstaltung auch der fünfte Saison-Weltcup planmäßig vom 13. bis 17. Januar über die Bühne gehen. Oberhof war als vierter Weltcup-Ort nach den bereits ausgetragenen Rennen im schwedischen Östersund, im österreichischen Hochfilzen und im slowenischen Pokljuka vorgesehen.

Es waren insgesamt sechs Rennen in den Disziplinen Sprint, Verfolgung und Massenstart geplant. „Wir hatten in den vergangenen Jahren schon kein Glück mit dem Wetter, doch so extrem wie diesmal war die Situation noch nie“, hatte Organisationschef Christopher Gellert dem Freien Wort noch vor der Absage gesagt. Um den Wettbewerb irgendwie doch noch auf die Beine zu stellen, hatte das Organisationsteam zuvor sogar eine zweite Schneemaschine organisiert.

Mehrere Wintersportwettbewerbe betroffen

Bereits am Montag wurden die Wettbewerbe der Nordischen Kombinierer im sächsischen Klingenthal (2./3. Januar) wegen Schneemangels und Temperaturen von bis zu 15 Grad abgesagt. Meteorologen sprechen schon jetzt vom wärmsten Dezember in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.