Hamburg.

Die HSV-Handballer haben im Zuge der Insolvenz den ersten Leistungsträger verloren. Adrian Pfahl wird den Tabellenfünften bereits zum 1. Januar verlassen und zum Bundesligakonkurrenten Frisch Auf Göppingen wechseln. Das bestätigte der frühere Nationalspieler dem Abendblatt. Er hatte zuvor die Spielberechtigung der Bundesliga erhalten.

„Es tut mir weh, diese tolle Gemeinschaft zu verlassen“, sagte Pfahl, „aber ich bin auch froh, einen anderen Club gefunden zu haben, der in der Bundesliga ähnlich gut dasteht und zudem im Europapokal vertreten ist.“ Sein letztes Spiel für den HSV bestreitet Pfahl somit am kommenden Sonntag gegen ebenjene Göppinger. „Das ist eine komische Situation, aber ich werde damit professionell umgehen.“

Pfahl, 33, hatte bereits vergangene Woche bekannt gegeben, spätestens am Saisonende nach Göppingen zu gehen. Er habe mit seiner Familie in seine schwäbische Heimat zurückkehren wollen. Da er wie seine Mannschaftskollegen beim HSV zwei Monatsgehälter nicht erhalten hatte, konnte er dem Wunsch der Göppinger entsprechen und seinen bis Saisonende gültigen Vertrag fristlos kündigen. „Andernfalls hätten wir für ein halbes Jahr einen weiteren Linkshänder für den Rückraum verpflichten müssen“, sagte Frisch-Auf-Geschäftsführer Gerd Hofele dem Abendblatt. Eine Ablöse erhält der HSV nicht. Der vorläufige Insolvenzverwalter Gideon Böhm hatte zwar erklärt, alle Spieler halten zu wollen. Doch dürfte der Wechsel von Pfahl, der bei dem HSV zu den Spitzenverdienern zählt, seinen Sanierungsplänen entgegenkommen.

Pfahl war 2013 vom VfL Gummersbach zum damaligen Champions-League-Sieger gekommen. „Es waren zweieinhalb schöne, aber turbulente Jahre beim HSV mit zwei existenziellen Krisen“, sagte Pfahl, „ich bin froh, dass ich jetzt Klarheit habe.“

Der TuS N-Lübbecke hat vor dem Spiel gegen den HSV am Mittwoch (20.15 Uhr) Goran Perkovac als neuen Trainer verpflichtet. Der Kroate ersetzt Teammanager Zlatko Feric und Cotrainer Hans Georg Borgmann, die den sieglosen Tabellenletzten übergangsweise betreut hatten.