Hamburg.

In nahezu voller Besetzung konnte das Zweitligateam des FC St. Pauli auch am Donnerstag trainieren. Nur Marc Hornschuh absolvierte mit Athletiktrainer Janosch Emonts ein individuelles Programm aufgrund seiner leichten Knieprobleme. Später kümmerte sich Emonts um Ryo Miyaichi, der sich nach einem Kreuzbandriss an sein Comeback herankämpft.

Es ist schon ungewöhnlich, dass nach 18 Pflichtspielen in viereinhalb Monaten ein Team Mitte Dezember so wenig von Verletzungen betroffen ist. Vor einem Jahr stellte sich die Situation beim Kiezclub noch völlig anders dar, als bis zu 13 Akteure gleichzeitig ausfielen. „Es hat sicher einen positiven Effekt, dass es bei uns täglich einen Austausch zwischen der medizinischen Abteilung, den Physiotherapeuten, dem Osteopathen, den Trainern und mir gibt“, sagt Athletiktrainer Emonts. Anhand der verschiedenen Informationen werde jeden Tag der Regenerations­zustand der Spieler festgestellt und daraufhin bestimmt, wie hoch die Belastung im Training sein wird. „Wir denken, dass diese Maßnahme jetzt die ersten Früchte trägt“, sagt Emonts.

Der seit einem Jahr bei St. Pauli tätige Athletiktrainer, der seine aktive Fußballkarriere aus Verletzungsgründen früh beenden musste, betont, dass für einen Profisportler die Regeneration mindestens ebenso wichtig sei wie das eigentliche Training. Er macht dabei eine einfache Rechnung auf. „Wenn wir in der Woche 24 Stunden trainieren und spielen, bleiben jedem Spieler noch 140 Stunden, um zum Beispiel auch durch genügend Schlaf und geeignete Ernährung, aber auch individuelle Übungen zu regenerieren, um das Training auch richtig zur Wirkung kommen zu lassen“, erläutert Emonts.

Der 30-Jährige ist zudem davon überzeugt, dass die häufigen Kraft-, Athletik-, Stabilisations- und Koordinationsübungen dazu beitragen, die Spieler auch bei Zweikämpfen mit Körperkontakt insgesamt widerstandsfähiger und damit unanfälliger für Verletzungen werden zu lassen. Nicht zuletzt aber spiele auch die Psyche eine Rolle für das körperliche Wohlbefinden. „Stress ermüdet das Nervensystem, wodurch Verletzungen verursacht werden können“, sagt Emonts.

Zweite Liga, 18. Spieltag: Fr., 18.30 Uhr: Bochum – Paderborn, 1860 München – Heidenheim, Sandhausen – Braunschweig; Sa., 13 Uhr: Karlsruhe – Fürth, Düsseldorf – Union Berlin; So., 13.30 Uhr: Kaiserslautern – Duisburg, Leipzig – FSV Frankfurt; Nürnberg – Freiburg; Mo., 20.15 Uhr: Bielefeld – FC St. Pauli.