Hamburg.

Der HSV Hamburg hat seine Lizenzunterlagen nachgebessert. Bei der Handball-Bundesliga gingen am Freitagnachmittag fristgerecht Unterlagen ein, mit denen der Verein Rückfragen beantwortete. Die wiederum hatten sich aus Auflagen ergeben, die der HSV wie auch andere Bundesligaclubs zum 1. November zu erfüllen hatte, und sollen nicht direkt der finanziellen Notsituation geschuldet sein. Eine Bewertung der Angaben stand am Freitag noch aus.

Nach dem Hickhack im Vorjahr hatte der HSV die Lizenz für die laufende Saison im April in erster Instanz erhalten. Seit November allerdings spitzt sich die wirtschaftliche Lage wieder zu. Mittlerweile stehen bei der Profimannschaft zwei Monatsgehälter aus, insgesamt etwa 600.000 Euro. Dem Betreiber der Barclaycard-Arena soll der Club einen Betrag in vergleichbarer Größenordnung schulden. Weitere Verbindlichkeiten betreffen Steuern und Versicherungen sowie Dienstleistungen, die der HSV in Anspruch genommen hat. Auch die Mitarbeiter der Geschäftsstelle warteten am Freitag noch auf ihre Novembergehälter. Einen Zahlungstermin konnte Geschäftsführer Christian Fitzek nicht in Aussicht stellen.

Dass das Heimspiel gegen die Füchse Berlin am Mittwoch (20.15 Uhr) ausfallen könnte, wird aber nicht befürchtet. Arena-Chef Uwe Frommhold gehört zum Kreis der Gläubiger, mit denen der HSV um einen Schuldenerlass ringt. Ob dem Club tatsächlich ein Insolvenzverfahren droht, ist fraglich. Mäzen Andreas Rudolph hatte dem Etatentwurf Sicherheiten beigefügt, die von den Wirtschaftsprüfern der Lizenzierungskommission für ausreichend erachtet wurden. Kommen nicht bald neue Einnahmen, könnte Fitzek gezwungen sein, dieses Geld bei Rudolph einzutreiben.