Hamburg. Dauerbrenner Marc Rzatkowski erhielt von Trainer Ewald Lienen beim FC St. Pauli zuletzt eine schöpferische Pause

Es war ein ungewohnter Blickwinkel für Marc Rzatkowski am vergangenen Sonntag. Zum ersten Mal musste sich der Dauerbrenner des FC St. Pauli beim 0:4-Heimdebakel gegen den 1. FC Nürnberg in dieser Spielzeit den Anpfiff von der Ersatzbank aus anschauen. Bis dato hatte der 25-Jährige bei allen 16 Saisonspielen in der Startelf gestanden und durch konstant gute Leistungen bestochen.

Trainer Ewald Lienen begründete den für viele Beobachter überraschenden Schritt mit der Tatsache, dass „Ratsche“, wie ihn die Kollegen nennen, überspielt wirkte. Rzatkowski selbst hätte sich einen Einsatz gegen die Franken durchaus zugetraut. „Aber der Trainer hat mehr Erfahrung, um so etwas einzuschätzen. Natürlich hätte ich gerne gespielt, aber ich habe das so akzeptiert“, sagte Rzatkowski, dem es merklich schwerfiel, die Niederlage seiner Kollegen mit ansehen zu müssen.

Viel lieber hätte der Kreativspieler geholfen, das Debakel abzuwenden. „Die Perspektive war anders und ungewohnt. Ich kenne die aber aus der Endphase der Vorsaison Ich habe von der Bank aus mitgefiebert“, sagte Rzatkowski, der am Sonntag im schweren Spiel beim 1. FC Kaiserslautern aller Voraussicht nach wieder in die Startformation rutschen und mit Christopher Buchtmann auf der „Doppelsechs“ agieren wird. Bei den Pfälzern will Rzatkowski mit dem FC St. Pauli eine Reaktion auf die jüngsten Niederlagen gegen 1860 München und Nürnberg zeigen. „Das wird uns sicher nicht umhauen. Wir sind trotz zweier Niederlagen auf Rang drei. Das Leben und das Fußballspielen geht weiter. Es geht in Kaiserslautern wieder bei null los“, sagte Rzatkowski, der weiß, wie man nach der ersten kleinen Talfahrt der Saison in die Spur zurückfindet.

„Wir müssen wieder zu dem Spiel finden, dass uns ausgezeichnet hat. Wichtige Zweikämpfe gewinnen, schnell umschalten und zielgerichtet auf das Tor gehen. Das werden wir gegen Kaiserslautern wieder versuchen“, sagte Rzatkowski, der dann wieder auf Platz aktiv Einfluss auf das Spiel nehmen will

17. Spieltag: 1. FC Nürnberg – SC Paderborn, 1860 München – FSV Frankfurt, SV Sandhausen – SpVgg Greuther Fürth (alle Fr., 18.30 Uhr), SC Freiburg – Union Berlin, Arminia Bielefeld – Karlsruher SC (beide Sa., 13 Uhr), 1. FC Kaiserslautern – FC St. Pauli, RB Leipzig – MSV Duisburg, VfL Bochum – 1. FC Heidenheim (alle So., 13.30 Uhr), Fortuna Düsseldorf – Eintracht Braunschweig (Mo., 20.15 Uhr).