Hamburg. Bei der Kurzbahn-EM der Schwimmer trainiert die Hamburgerin für Olympia in Rio. Mensing trainiert seit April dieses Jahres in Hamburg.

27 deutsche Schwimmer starten vom heutigen Mittwoch bis zum Sonntag bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Netanya (Israel). Aufgrund der dortigen Sicherheitslage hatte der deutsche Verband seinen Athleten freigestellt, die Reise ans östliche Mittelmeer anzutreten. Wegen der möglichen Terrorgefahr verzichtete unter anderem die ehemalige Hamburgerin Dorothea Brandt (Essen), immerhin zweimalige Kurzbahn-Europameisterin, auf die Teilnahme. „Es ist schon ein anderes Gefühl, als ob man nach Spanien oder Italien fliegt“, sagte Bundestrainer Henning Lambertz beim Abflug in Frankfurt am Main. Vor Ort aber beruhigten die massiven Sicherheitsvorkehrungen die deutsche Mannschaft dann doch. „Das macht alles einen guten Eindruck, und passieren kann letztlich überall etwas“, meinte Marco Koch, 25, Weltmeister über 200 Meter Brust auf der 50-Meter-Bahn.

Aus der Leistungsgruppe der Hamburger Stützpunkttrainerin Petra Wolfram tritt nur Rückenspezialistin Jenny Mensing, 29, in Israel an, heute das erste Mal. Die Nationalmannschafts-Schwimmer Steffen Deibler, 28, und Jacob Heidtmann, 21, sowie Nachwuchshoffnung Maxine Wolters, 16, ziehen derweil am Olympiastützpunkt in Dulsberg ihre Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele im August 2016 in Rio de Janeiro durch. Die drei bestreiten zudem vom 11. bis 13. Dezember Testwettkämpfe in Amsterdam.

Für die ehemalige Europameisterin Mensing, zuletzt in Wuppertal deutsche Meisterin über 100 und 200 Meter Rücken, sind die Wettkämpfe auf der nicht olympischen 25-Meter-Bahn eine gute Gelegenheit, an Start und Wenden zu feilen; über 100 Meter muss sie auf der Kurzbahn gleich dreimal die Richtung ändern. „Auf diesen Gebieten hat sie noch Steigerungspotenzial“, sagt Wolfram. Mensing startet für den SC Wiesbaden, trainiert aber seit April dieses Jahres in Hamburg. „Mein Ziel ist Rio, und alles, was hilft, mich dorthin zu bringen, mache ich“, sagt sie. In Israel will sie auf ihren beiden Rückenstrecken ins Finale schwimmen. Der Gewinn einer Medaille wäre allerdings eine Wende ins Überraschende.