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Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), hatte zuletzt vermieden, öffentlich zum Stand der Bewerbung Stellung zu nehmen. Doch bei allem Willen zur Neutralität galt Bach intern als Sympathisant der Hamburger Bewerbung, da sie dem Willen des IOC zum Abschied von immer gigantischeren Spielen entsprach.

Entsprechend enttäuscht äußerte sich Bach am Montag zum Scheitern des Referendums: „Wir sehen darin eine verpasste Chance für Hamburg und Deutschland. Die knappe Entscheidung wurde offensichtlich stark beeinflusst von der Diskussion über die Finanzierung des Projekts, das von der Kandidatenstadt Hamburg vorgeschlagen worden ist. Das Organisationsbudget für die Olympischen Spiele in Höhe von 3,4 Milliarden Euro war ausgeglichen. Das IOC hätte damit zum Erfolg der Spiele 1,7 Milliarden US-Dollar beigesteuert, die im Verhältnis zu den 1,2 Milliarden Euro zu sehen sind, die die Stadt in das Infrastrukturbudget in Höhe von 7,8 Milliarden Euro investieren wollte.“

Der IOC-Chef zog Parallelen zum Fifa-Skandal und der Dopingaffäre in der russischen Leichtathletik: „Die Entscheidung wurde möglicherweise beeinflusst von bedauernswerten Doping- und Korruptionsfällen in anderen Sportorganisationen. Das ist sehr schade, da das IOC Transparenz sicherstellt und strikte Antikorruptionsregeln mit seinem Reformprogramm anwendet. Diese entsprechen höchsten internationalen Standards.“