Bremen. Polizei erwartet „gewalttätige Auseinandersetzungen“ rund um das Nordderby

Die Einschätzung der Polizei ist unmissverständlich. Beim Nordderby werde es „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen“, hieß es in einer Verfügung der Stadt Bremen. Schon deshalb gelten an diesem Sonnabend beim Spiel zwischen Werder und dem HSV erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Hinzu kommt bei der 103. Auflage aber die „aktuelle Terrorgefahr“, wie es die Bundespolizei Bremen nennt.

Die Partie der Nord-Rivalen gilt seit Jahren als Risiko-Spiel. Zuletzt war es vor dem Derby im April zu Ausschreitungen gekommen.

Von einem „Spagat, den wir da meistern müssen“, sprach deshalb Polizeisprecher Holger Jureczko bei „Radio Bremen“. Auf die Beamten käme eine „Doppelbelastung“ zu. „Zum einen diese abstrakte Gefährdung durch Terrorismus und zum anderen das hohe Fanaufkommen“, führte der Sprecher weiter aus. Die Einlasskontrollen werden besonders intensiv sein. Das Stadion wird daher früher als bisher üblich geöffnet. Die Polizei wird mit einem verstärkten Großaufgebot arbeiten. Klar ist, dass der Stadtstaat wieder eine Rechnung an die Deutsche Fußball Liga (DFL) schicken wird.

Zu den Maßnahmen gehört auch ein Alkoholverbot auf den Bahnstrecken nach Bremen sowie vor und nach dem Spiel. Außerdem sind Glasflaschen und Dosen, pyrotechnische Gegenstände, Vermummungsgegenstände sowie Schutzbewaffnung verboten. Auch die Stadt Bremen hat ein Verbot zum Mitführen von Flaschen und Dosen erlassen. Untersagt ist auch der traditionelle Marsch der HSV-Fans durch die Bremer Innenstadt. Der HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer appellierte: „Unsere Fans können uns am meisten unterstützen, wenn sie friedlich bleiben.

Dass auch ein Teil der Werder-Anhänger problematisch ist, zeigte sich erst am vergangenen Wochenende. 113 Bremen Fans hatten auf dem Weg zum Spiel in Wolfsburg im Zug randaliert und wurden deshalb in Hannover von Polizisten aus dem Zug geholt.