Für Wolfsburg und Gladbach geht es am Abend darum, die Hoffnungen auf ein internationales Überwintern am Leben zu halten.

Die einen brauchen Punkte, um weiter Champions League zu spielen, die anderen, um im Frühjahr überhaupt noch international dabei sein zu können. Am vorletzten Spieltag der Königsklassen-Gruppenphase geht es für den VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach bereits um alles. Für beide Teams gilt am Mittwoch die Devise: Verlieren verboten.

Wolfsburgs Fußballer stehen dabei beim russischen Vertreter ZSKA Moskau (18.00) vor einem Déjà-vu. Wie 2009 muss der VfL in der russischen Metropole antreten und hat es selbst in der Hand, sich eine ordentliche Ausgangsposition für den finalen Auftritt gegen Manchester United zu verschaffen. „Wenn wir so auftreten wie gegen Bremen und so kompakt zusammenarbeiten, dann werden wir da einen Dreier mitnehmen. Aber das müssen wir jetzt auch tun“, forderte Linksverteidiger Marcel Schäfer. Der Routinier war gegen Werder beim 6:0-Erfolg der auffälligste VfL-Akteur - und das nach zweieinhalb Monaten ohne Pflichtspieleinsatz.

Schäfer und Kapitän Diego Benaglio sind die einzigen aktuellen VfL-Profis, die schon 2009 bei der ersten Champions-League-Teilnahme des VfL dabei waren. „Die Gruppe ist sehr, sehr eng und ausgeglichen. Deswegen sollten wir wirklich die drei Punkte mitnehmen“, sagte Schäfer, der in seinem neunten Jahr in Wolfsburg auch als Ergänzungsspieler noch eine Führungsrolle hat.

„Dieses Spiel ist für einen guten Wettbewerb ein besonders wichtiges. Das ist jedermann bekannt“, sagte Clubchef Wolfgang Hotze vor dem Abflug am Dienstag. Der klare Auftrag der Clubführung lautet: Überwintern in der Champions League. Nationalspieler Julian Draxler erklärte: „Wir dürfen auf keinen Fall verlieren, wir müssen Punkte mitnehmen.“

Für Gladbach geht’s nur noch um Platz drei

Die Punkte behalten will und muss Borussia Mönchengladbach unbedingt in der Partie gegen den FC Sevilla (20.45). „Wir werden alles in die Waagschale werfen, um das Spiel zu gewinnen“, sagte Trainer André Schubert. Denn gegen die Spanier hat man noch einiges gutzumachen. Im Februar war Gladbach in der Zwischenrunde der Europa League gegen Sevilla (0:1, 2:3) gescheitert, Mitte September gab es das denkwürdige 0:3 - unter anderem mit drei Elfmetern gegen den VfL. „Das Hinspiel war leider sehr eindeutig“, sagte Rechtsverteidiger Julian Korb. „Die Situation ist jetzt aber eine andere.“

Im vorletzten Auftritt in der Gruppenphase der Königsklasse geht es für den Bundesliga-Fünften der Gruppe D nun um den dritten Rang, der zur Teilnahme an der Zwischenrunde der Europa League berechtigt.

„Wir haben gezeigt, dass wir Qualität haben und in der Lage sind, auch in der Champions League zu gewinnen. Wir werden alles machen, um zu gewinnen“, kündigte Ibrahim Traoré an. Verzichten muss Schubert auf die langzeitverletzten Martin Stranzl, Alvaro Dominguez, Patrick Herrmann, André Hahn und Nico Schulz. Der zuletzt in der Bundesliga gesperrte Kapitän Granit Xhaka ist dagegen wieder dabei.

„Sevilla ist eine physisch starke Mannschaft, die hohes Tempo spielt und eine gute Spielanlage hat“, betonte Schubert. „Vor zwei Wochen haben sie Real Madrid geschlagen. Das zeigt, dass sie jetzt auch nicht ganz so schlecht sind.“